Technik

Nachdem wir uns jetzt seit 8 Wochen mit dem schlechten Zustand der Batterien beschäftigen, gab es heute 4 neue Batterien. Nur gut, dass ein LI an Bord ist, der seit einiger Zeit hierzu recherchiert hat. Heute morgen wurden die Batterien bestellt, um 15 Uhr hatten wir mit dem Lieferanten einen Termin an der Tankstelle um die neuen Teile in Empfang zu nehmen. Sowohl der Anleger, als auch die Entgegennahme haben super funktioniert. Gleich noch etwas Sprit für Dinghi gekauft und wieder zurück zum bisherigen Ankerplatz. Der Skip baut die ollen Batterien aus, die neuen ein. Um 17:30 h meldet ein pitschnass geschwitzter Frank Vollzug. Nun sind wir gespannt, wie der Ladezustand morgen früh ist. Und ja: heiß war es den ganzen Tag. Wenn sich selbst die Mallorquiner beschweren, dann ist es tatsächlich kaum noch zum aushalten. Im Schiff haben wir ca  40 Grad, daher wird heute Abend auch nicht gekocht, sondern an der Hafenpromenade eine Paella gegessen. Bon provecho.

Anmerkung des LI: Die Batterien sind eine notwendige Zwischenlösung bis zu den Lithium-Eisen-Phosphat, quasi die Endlösung der Probleme. War jetzt leider der falsche Ort zur ungünstigen Zeit. Die Planung unserer Winterzeit schreitet voran und dann wird wohl wieder getauscht. Sizilien ist im Gespräch, die Entscheidung steht noch aus. Almerimar ist spottbillig, aber was wollen wir in Südspanien? On verra.

Heiß 3

Die Hitze laugt uns aus. Wenn ich am Ruder stehe, was fast immer der Fall ist, weil ich den Umgang mit dem Boot lernen will, bin ich den ganzen Tag der Sonne ausgesetzt. Irgendwann am Nachmittag habe ich das Gefühl, dass mein Blut in mir kocht. Kurse am Wind bringen etwas Erfrischung, Kurse mit achterlichem Wind, dann kommt der Wind von hinten, sowie gestern Mittag, bringen nur warme Luft. Dem Wassermacher sei Dank, haben wir genügend Trinkwasser. 6-8 Liter Trinken wir beide zusammen täglich, d.h. der Wassermacher läuft alle 3 Tage. Das selbst hergestellte Wasser schmeckt erstaunlich gut, manchmal peppen ich es mit Creme de Mente oder gebe einen Beutel Eistee in die Flasche. Kurz in die Kühlung: einfach erfrischend.

Gestern hat auch das nichts mehr genützt, also habe ich mir ein Fleckchen Schatten gesucht und einen Coldpack auf den Kopf gelegt. Als wir um 18 Uhr dann endlich vor Anker lagen, bin ich zuerst mal ins Wasser gesprungen. Vorher hatte ich in der Bahia Alcudia schön mal geduscht und mich dann nass in den Schatten gesetzt.

Weil es so heiß war, wurde gestern die Küche unbenutzt gelassen und wir haben uns ein Essen an der Hafenpromenade gegönnt. Im Dunkeln sind wir zurück mit dem Dinghi: die erste Nachtfahrt.

HEUTE ist Großwaschtag. Die Betten wurden schön früh abgezogen und mit den Handtüchern der letzten 11 Tage zu Eco Wash  gebracht. Davor wurde schon früh gesaugt und der Boden ausgewaschen. Später am Tag ist es dafür zu heiß.

Frank ist nach Alcudia Dorf zur Post gelaufen, um die Thermoelemente für den Herd abzuholen. Nach einiger Aufregung ist die Sendung nun doch hier gelandet, postlagernd. Nun hoffe ich, dass der Backofen repariert und dann endlich richtig heiß wird.

Nächstes Thema ist unser Stromverbrauch: jeden Morgen sind die Batterien leer, obwohl wir alle Verbraucher bis auf den Kühlschrank ausschalten! Da stimmt was nicht! Jeden Tag läuft zusätzlich der Generator und oder die Maschine. Das ist nervtötend. Heute werden nun die Batterien getestet und wahrscheinlich müssen alle raus. Das war so nicht geplant, ist aber nicht zu ändern. Die Batterien wollten wir über Winter angehen, wie auch das Bimini und Solarpaneele. Das Leben ist kein Wunschkonzert, also Augen zu und durch.

 

 

Rund um die Insel

Nach 9 Tagen sind wir zum Ausgangspunkt zurückgekehrt. Wir haben viel erlebt, geschwitzt und Sonne abbekommen. Heute war ganz schlimm, davon später mehr.  Am ersten Tag gleich eine Enttäuschung: Cala Figuera am Cap Formentor überfüllt, also zurück zum Cap  und ablaufen nach Pollenca. Hier haben wir die SY AMICA getroffen und das Ersatzteil abgeliefert, das wir seit Port Gruissan mit uns führen. Schwimmen in der Bucht statt in der Cala. Das hat uns 2 Stunden gekostet und am nächsten Morgen gleich wieder. FRÜH aufstehen ist angesagt, denn wir wollen und müssen Porto Soller erreichen. Nachdem wir so vor uns hingedümpelt sind, bekommen wir auf einmal heftig Wind und rauschen Porto Soller  entgegen. Welch ein Entsetzen beim einlaufen in die Bucht: Boote, soweit das Auge reicht. High  Season, alle Boote sind unterwegs. Das haben wir so noch nie hier erlebt. Am Abend laufen dann viele riesige Motorboote ein. Die ganze Tankstelle ist belegt mit diesen Booten. Irgend jemand feiert hier Geburtstag mit Liveband, Kinderkarusell und allem, was eine Party mit vielen Leuten ausmacht.

Am nächsten Morgen geht es früh weiter, denn wir wollen Santa Ponsa erreichen. Ohne Wind geht dies nur mit Motor.  Wir machen Wasser, übrigens tolle Qualität, waschen Wäsche, Essen, Trinken und es ist ganz schön heiß. Ich sehe riesige Quallen und bin froh, nicht im Wasser zu sein.  Auf Höhe Dragonera  bekommen wir Wind, leider von vorne. Erst kurz vor Santa Ponsa können wir Segeln. Warum der Druck fragt Ihr Euch? Ganz einfach: CHRISTIAN Baltes  und zwei seiner Freunde sind in der Bucht in Urlaub und wir wollen uns treffen! Und dann funktioniert das Dinghi nicht. Welche Katastrophe. Da ist der LI gefragt und ich sage Euch, er gibt ALLES! Letztendlich funktioniert der Motor und wir treffen CHRISTIAN, Bernd und Carsten an deren Appartement. Und auch hier scheitert zuerst das Anlanden, aber der LI weiß Abhilfe. Ein netter Frühabend im Kreise von Saarländern. Ein Stück Heimat in Spanien.

Wir verabreden uns für den nächsten Tag zum Segeln und trotz viel angekündigtem Wind wird es ein schöner Nachmittag. Der Abend wird gekrönt von einem gegrillten Lyoner. WELCH EIN FESTESSEN!

Sonntags bin ich dann echt schräg gelaunt, die Saarländer fahren nach Hause und ich verspüre so etwas wie Heimweh. Backe einen Kuchen, mache Pizza. Therapiekochen.

Am nächsten Morgen ist ein Tankstop angesagt. Habe noch nie soviel Geld für Sprit ausgegeben. Der Tank ist nicht voll, aber ich bin um 500,- € ärmer. Am Abend ankern wir in der traumhaften Bucht von Es Trenc in calzedon deep blue klarem Wasser. Karibik feeling. Wir bleiben 2 Tage und genießen die Bucht, kaufen in Colonia San Jordy  ein, in dem Ort, wo ich vor 15 Jahren meinen ersten Mallorca Urlaub verbracht habe!

Der Rest ist unspektakulär: kein Platz in der Marina Porto Colon, beste Pizza der Insel, wir gehen weiter nach Carla Millor und ankern dort alleine mit einem nacktsegelnden Holländer, 33 SM  später und nach viel Wind fällt unser Anker in der Bucht von Alcudia. Buenos Noche.

Heute waren wir mal essen, das erste mal seit Port Gruissan, einen Hafen haben wir seitdem auch nicht gesehen, alles überfüllt und sauteuer. Muss man ca. 5 Tage im Voraus buchen, geht nicht, da ich keine Termine mache. Völlig bescheuert im offenen Meer irgendetwas zu planen. Da lassen wir uns lieber treiben und werfen abends das Eisen an der Kette in den Sand, heute ins Seegras, aber egal, passt schoo. Dafür gibt es heute nach dem Essen einen Cafe solo nebst Carlos Primero (Brandy für Nichtwissende), und wie schon erwähnt, passt schoo.

 

Heiß 2

HEUTE morgen sind wir um halb 7 aufgestanden. Wir wollten die verlorenen Meilen von gestern einholen. Keine CHANCE! Es war 9 :15 h als wir die Position von gestern Mittag erreicht hatten. Und dann kam Wind. Zuerst ganz moderat und dann immer heftiger. Als ich Frank sage, man könnte die Segelfläche verkleinern ist es dafür einfach schon zu spät, die Reffleine der Genua rauscht durch seine Finger und verbrennt die Hand. Auch heiß, aber sehr SCHMERZVOLL! Wenn du über ein Reff nachdenkst, ist es quasi zu spät. Später haben wir das Reff nach und nach herausgenommen. Bilder folgen eventuell. Vielleicht wird die Nacht kühler, jetzt wird gleich mal gekocht. Heute gibt es Bohnensalat mit Bratkartoffeln: auch das wird heiß auf dem Boot.

Heiss

Einfach nur heiss! Wir sind in der völlig überfüllten Bucht von Port de Soller und schwitzen so vor uns hin. Angenehm raumer Wind auf dem Weg hierher, so 20-25 Knoten, nur mit der Genua gut 6 Knoten Speed. Aber heiss ist es, wie Wutz. Und Hochbetrieb in der Hochsaison. Kann man zu Fuß durch die Ankerbucht, Dinghi überflüssig. Da bei uns nach wie vor 2 Winterreifen am Heck hängen, halten die hochglanzpolierten Schüsseln freiwillig Abstand, gut so. Morgen geht es nach Santa Ponca, mein neues Streichelhandy abholen, bringt ein Bekannter von Eva mit, bin kommunikativ etwas abgeschnitten zur Zeit. Hasta luego.

Gesundheit 2

Habe ich gestern ganz vergessen: an Bord gibt es eine homöopathische Hausapotheke, die mir Andrea Stromereder geschenkt hat, inklusive Onlineberatung. Ihr Mann Dieter hat die schwarze Mappe liebevoll beschriftet, für was der Inhalt alles gut ist. GENIAL. Hafenmanöver, Meereslust, Wetterfrust, etc.

Es bleibt mir an dieser Stelle erwähnenswert, dass wir viele tolle Geschenke von Euch zu Hause erhalten haben, die uns an Euch erinnern. DANKE DAFÜR!

Gesundheit an Bord

Im November 2016 haben wir bei Sailing Island in Mönchengladbach den Kurs Medizin an Bord besucht. An 2 Tagen haben wir relativ viel über medizinische Grundbegriffe und Praktiken gelernt, insbesondere Spritzen in den Muskel geben, am offenen Hähnchen nähen und Infusionen in den Bauchraum legen. Wir dachten, das GENÜGT! Wenn du jedoch einen Freund hast, der Tierarzt ist, wunderst du dich bald, was du eigentlich alles nicht kennst und weißt. Der liebe Georg hat uns dann mit dem Rettungssanitäter seines Vertrauens Stefan bekannt gemacht und der hat unser Wissen vertieft, mit Praxis bereichert und viele nützliche Tipps gegeben. Unsere Ausstattung an Bord ist genial, hoffen wir, dass wir außer Pflaster nichts BENÖTIGEN!

FIT sein und bleiben, das ist eine Herausforderung, die gemeistert werden will. Für mich gehört da selbstverständlich Yoga dazu, sowie einige Pilates Übungen. Dank meinen Yogalehrerinnen Petra, Anja, Anima und Corinna bin ich bestens vorbereitet, die tägliche Yogapraxis zu bestreiten. Dank meines Pilates Ausbilders und Physiotherapeuten Hans Peter Bonnaire in der Lage, meinen Rücken zu entlasten, denn beim Segeln stehe ich die ganze Zeit am Ruder, wenn viel Wind weht, denn nur so kann ich vernünftig steuern. Die Black Roll und der Black Ball sind mit an Bord. Am Samstag bin ich beim Ausstieg aus dem Dinghi zum Boot ins Wasser gestürzt, die Elektronik war ungeschützt im Rucksack auf meinem Rücken. So ein Pech, Handy von Frank zerstört, Bluetooth Tastatur vom Tablet ebenfalls. Und ich wollte natürlich nicht ins Wasser und habe mich gekrallt, wie ich nur konnte. Dabei gab es Schläge in den Rücken, Oberschenkel und Oberarme. Meine eigene Therapie hat zwar Linderung verschafft, aber nicht ausgereicht. So bin ich gestern zum ersten Mal zur Thai Massage gegangen, und weil es gut tat, heute gleich wieder. Nun fühle ich mich relaxt und frisch für neue Taten. Die Elktronik ist nun immer im wasserfesten Beutel, wie es sich gehört. Ein Ersatzhandy für Frank in Deutschland bestellt. Erfahrung ist  die Summe deiner Fehler, hoffen wir, dass einige Fehler nur einmal geschehen.

Wir verlegen heute nach Aucanada, sind gerade dabei, unser Boot Ankie auszuräumen und entsorgen dabei alles, was wir nicht mehr benötigen oder mehrfach haben. Bis bald und bleibt gesund!

 

Mallorca

Nun sind wir bereits eine Woche auf der wohl am meisten besuchten Insel im Mittelmeer. Seit 2002 komme ich immer wieder hier her zurück. Zuerst zum Wandern und seit 2007 zum Segeln und Wandern. Ich gebe zu, ich habe mich gleich verliebt: in die Farben, die Menschen, das Essen, das Meer, einfach gesagt: ich fühle mich hier zu Hause. Das Wasser ist glasklar, man kann den Boden sehen. Das haben wir in Südfrankreich vermisst. Das Essen ist gigantisch, was ich von Südfrankreich leider auch nicht behaupten kann. Wir haben schnell festgestellt, dass die von mir zubereiteten Speisen besser munden, als das, was uns in den Restaurants für teures Geld serviert wurde. Vom Fleisch waren wir regelrecht entsetzt und das in der Grande Nation des Essens!

Gestern morgen sind wir in Pollenca aufgebrochen und haben bei schönstem Segelwind die Bahia Alcudia erreicht. Leider ist hinter dem Cap Menorca der Wind eingeschlafen. Zuerst haben wir alles mögliche probiert, aber wegen den flappenden Segeln irgendwann doch den Motor angeworfen. Der Strom, der vom Motor produziert wird, gleich umgesetzt in Wasser. Bitte keine Energieverschwendung an Bord. So gibt es vom Skipper auch eine klare Anweisung, wie der Kühlschrank zu nutzen ist. Bitte nur kurz öffnen und direkt wieder schließen. Kommentar: sonst bekomme ich es nicht hin, dass das Bier kalt ist. Als wir in der Ankerzone ankamen, war das Bier eiskalt und weil ich gestern meinen 23. Geburtstag ( natürlich der meines 2. Lebens ) feiern durfte, war auch der Champagner kalt. Der Abend war lau und nachdem wir schwimmen waren, gab es ein Glas Champagner mit Geburtstagsständchen vom Skip. Da kamen mir tatsächlich ein paar Tränchen. Wenn ich bedenke, wie schlecht es mir vor 23 Jahren ging und was ich die letzten 42 Tage alles erleben durfte, da kommt nur Dankbarkeit auf und die Gewissheit, genau die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

Sorry, jetzt bin ich doch ziemlich abgeschweift! Als wir gestern in die Bahia de Alcudia gesegelt sind, habe ich gemerkt, hier ist ein Fleckchen Erde, das mir gefällt und mir gut tut. Natürlich kenne ich mich mittlerweile sehr gut aus und weiß, wo ich was am besten bekomme. Das erleichtert vieles. Hier muss ich kein Panachee in mehreren Supermärkten suchen und doch nicht finden. Zielorientiert gehe ich kaufen, so wie soeben meine so heißgeliebte Sonnencreme ISDIN 50+. Dank der Empfehlung meines Hautarztes Dr. Jager aus Saarbrücken, habe ich meine Problemhaut im Griff und leide nicht mehr wie früher. Nun muss ich aber gleich los, die Wochenendeinkäufe tätigen und die wollen immer geplant sein, denn sonst muss jedesmal das Dinghi genutzt werden, auf dem Wasser gibt es keinen Laden. Hasta luego muchachas y muchachos.

Scotty, Energie!

Energiemangel ist der ständige Begleiter der Ankerlieger. Da noch kein Solarpaneel installiert ist, bleiben uns nur der Windgenerator (ab 3 Bft), der portable Generator (2,8 KW) oder die Hauptmaschine. Und das bei 4 hutzeligen (100 Ah/Stück) LKW-Starterbatterien. Uiiih, das kann nicht funktionieren, wenn dann auch noch der Kühlschrank 24 Stunden am Tag läuft ohne abzuschalten. Dieser hatte zu Beginn zu viel Kältemittel intus, das habe ich mittlerweile im Griff, so dass er a: zufriedenstellend kühlt (Bier, Wein!) und b: nur noch 12 Stunden läuft bei besserer Kühlleistung. Möglicherweise ist da noch etwas Potential übrig, ich taste mich heran.

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Das ist der Schlingel, der sich im Druckstutzen der Förderpumpe versteckt hatte (Umkehrosmose oder umgangssprachlich Wassermacher genannt). Konnte nicht funktionieren. Mittlerweile ist die Wasserproduktion angelaufen (1-2 mal pro Woche) und die Eignerin ist zufrieden.20170810_125053

Das funktioniert natürlich nur mit mordsmäßig viel Energie, da hat der Windgenerator in Verbindung mit den Batteriechen keine Chance.

Also perspektivisch muss die Batteriebank aufgepeppt werden, zuallererst mit Verbraucher!akkus, eventuell Gel oder AGM, wenn nicht sogar Lithium-Ionen. Da habe ich mich noch nicht entschieden und so lange wuchte ich eben den Generator auf’s Achterdeck und beschalle die Umliegenden mit 88 db, derweil wir unseren Gehörschutz überstülpen können. Akustische Umweltverschmutzung sozusagen.

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Kulinarisch kommen wir nicht zu kurz, Kaffee mit Kuchen, Pizza mit Wein, soweit alles okay, wenn es auch heute Nacht geregnet hat, dafür waren die Temperaturen am Morgen erstmals erträglich, hat ja was und das Salz der Überfahrt ist auch gleich weg.

Wenn der Wind weht

Die Bucht von Pollenca ist angenehm, da man hier bei nordöstlichen Winden relativ geschützt liegt. Leider kam zwischendurch der Wind von Südwest, was dazu geführt hat, dass in der Nacht von Montag auf Dienstag eine Welle anstand, trotzdem habe ich noch relativ gut geschlafen. Gestern wollten wir endlich mit dem Sonnenschutz beginnen. Dafür haben wir in Deutschland Folie besorgt, die nun zuzuschneiden und anzubringen ist. Bei 35° im Boot kein leichtes Unterfangen.  Frank bestimmt Winkel, sowie Länge und Höhe des ersten Fensters. Zwei Stunden später ist uns klar, dass das heute und jetzt nichts wird. Der Schweiß fließt in Strömen und noch immer haben wir nicht ein Muster richtig geschnitten. Die Folie wird von außen aufgebracht werden müssen, von innen ist es nicht zu realisieren. Wir sehen uns die mitgebrachte Folie an und stellen fest, dass von außen angebracht, alles mit Stoß geklebt werden muss. Wir beschließen, dies auf später zu verschieben, wenn es mal nicht so heiß ist und der Schweiß nicht in Strömen fließt. Zur Abkühlung ein Sprung ins kalte Naß, aber ach, das Wasser ist ja nicht kalt, sondern, weil die Bucht so flach ist, warm wie unter der Dusche. Einzig, wenn mal eine Böe über das Wasser weht, wird es angenehm, sofern man oder frau gerade aus dem großen Pool gekommen ist. Mich fesselt gleich wieder meine Lektüre: Ein Buch von Jussi Adler Ohlsen, das mir Georg freundlicherweise überlassen hat. Im Gegensatz zu ihm, finde ich das Buch äußerst spannend und kann es kaum aus der Hand legen. Die Leistung der Batterien lässt zu wünschen übrig und Frank testet zudem immer wieder den Kühlschrank, dieser kühlt noch immer nicht so, wie mein Göttergatte es wünscht. Doch er ist bestens vertraut mit der Technik und tüfftelt so lange, bis Bier und Weißwein die gewünschte Temperatur haben. Schnell wird an diesem Nachmittag klar, der kleine Generator wird uns seine Dienste heute leisten müssen. Zusätzlichen Strom weiß ich direkt zu nutzen. Zuerst wird ein Kuchen mit Handrührgerät angerührt. Da es nicht schon wieder Marmorkuchen sein soll, entschließe ich mich mangels Butter einen Kokoskuchen mit Kokosöl und Kokosflocken zu backen. Selbst die Unterhitze im Backofen ist mir hold und so steht 45 min später ein wohlduftender Kuchen in der Pantry.  Den wird es abends zum Dessert geben, zumindest ein Stück davon.  So und was machen wir nun noch mit dem Strom: ach ja, es sollte gesaugt werden. Nachdem auch das erledigt ist, wieder ein Sprung ins Meer und da wir im Cockpit eine Sußwasserdusche haben, kann jedesmal das Salzwasser abgespült werden, gut für Haut und Haare. Zum Abendessen gibt es Couscous mit mediteranem Gemüse und Eisbergsalat. Lecker und schnell zubereitet.

Ja und dann weht der Wind, aus Richtung Nordost. Der Windgenerator surrt ohne Ende.  Dieses Windrad ist direkt über unserer Achterkabine, die Schlafkabine von Frank und mir angebracht. Das Surren oder Sausen, bei viel Wind, nervt schon ein bisschen. Daher beschließe ich, die Nacht in einer anderen Kabine zu verbringen.  Über der Hundekoje ist ein Winsack angebracht, sodass hier ein weiterer angenehmer Platz zum Schlafen wäre. Leider ist alles, was nicht gerade genutzt wird, auf dieser Koje plaziert. So steht etwas Mühe an, die Kammer leerzuräumen, die Qualität meines Schlafes entschädigt für die Arbeit, denn ich schlafe zufriedenstellend an diesem Platz. Morgens verbessere ich die Liegefläche noch etwas und dies wird mein bevorzugter Schlafplatz bei viel Wind in der Nacht.

Nach dem Frühstück machen wir das Dingi klar und fahren zum Wäschewaschen nach Pollenca. Leider haben wir noch immer keinen Waschsalon entdeckt und müssen daher für viel Geld die Klamotten waschen und trocknen lassen. 3 Lavendarias finde ich, keine Selbstwaschanlage. Schade. Wir nutzen die Gelegenheit und besuchen den Wochenmarkt und kaufen etwas frisches mallorquinisches Obst und Gemüse. In einem Supermarkt entdecke ich auch noch Mehrkornbrot mit Malz. Beschließe daher, den Brotbackversuch zu verschieben und erst mal dieses noch warme Brot zu kaufen. Ich könnte einfach so reinbeißen, so gut riecht diese frische Backware. Hmm da freue ich mich auf ein Stück Brot mit Sobrasada. Darunter versteht man eine Schweinemettwurst mit ganz viel Paprika. Nun genieße ich meinen ersten Cafe con leche während ich bei Can Ferra sitze und diesen Beitrag schreibe. Bon Dia ihr Lieben!