Update Energieversorgung

Nach nun 1 Woche Erfahrung kann ich nur sagen:

non, je ne regrette rien.

Der blanke Einbau und die Verbindung an unsere Gleichstromverteilung ist natürlich nur ein Teil des Umbaus. Die guten Stücke mussten gegen Verschieben gesichert werden und sollten uns auch nicht auf den Kopf fallen, wenn wir mal zufällig mit EIRA kopfstehen, also mit Spanngurten sichern. Zuzsätzlich habe ich die Motorraumbelüftung geteilt in 1 x Solarladeregler und 1 x Lichtmaschinen.

Der Solarladeregler ist ja schon des öfteren ausgestiegen, weil es ihm im Hochsommer unter Maschine zu warm ums Herz wurde. Hat jetzt ein Hitzeschutzschild und extra Zuluft.

Die Limas könnten theoretisch unter ähnlichen Umständen ebenfalls glühen, da die Batterien erst mal alles aufsaugen, was geliefert wird, d.h. die Limas könnten längere Zeit Volllast laufen. Jetzt also auch mit extra Frischluft, dem Motor ist es schließlich egal welchen Umweg die Zuluft macht.

Die Fehlfunktion eines Trennrelais war auf eine abgerauchte Feinsicherung zurückzuführen (50 mV, Stromversorgung für Balancer und Temperaturüberwachung), habe ich wohl beim Zusammenbau einen kleinen Kurzschluß verursacht. Mittlerweile sind Batteriemonitor, Solarregler und Landstromregler angepasst und der Zugewinn an Komfort ist enorm. Ob der kleine Elektroheizer, die Warmwasserbereitung oder der Mixer läuft, 90 A aus der Batteriebank ist überhaupt kein Akt, da mutiert der Wassermacher im Sommer mit seinen 45 A Bezug zum Kleinverbraucher.

Unsere bevorstehende Abfahrt haben wir für Ostern angesetzt, +/- den einen oder anderen Tag, wetterabhängig. Nächste Woche muss ich mal in die Hafenbrühe tauchen und wenigstens den Propeller freischneiden, den Rest schrubbe ich dann lieber auf Malta. Paddleboard und Genua fehlen noch, sind aber unterwegs. Bunkern, Gasflaschen füllen und jede Menge Kleinkram harrt auf das Streichen von der Liste, klassische Routine auf einem Schiff.

Das Beste aber: Kein morgendlich banger Blick auf den Voltmeter, nur ein zufriedenes Grinsen.

Ciao vom LI

 

Scotty, Energie!

Und dieses mal aber richtig!

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Da ist schon mal der Batterie Monitor, ohne Bilanzierung was in die neuen Zellen rein- und rausgeht wird  das nix. Ich habe mich für 3 x Winston LifeYPo4 mit jeweils 160 Ah entschieden. Zur Zeit haben wir noch die 4 offenen Bleisäure-Starterbatterien zu je 110 Ah im Einsatz, funktioniert, wird aber unseren Ansprüchen auf Dauer nicht genügen.

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Das ist der zugehörige shunt (Messwiderstand), und kommt in die Minusleitung der Verbraucherbatterien. Dazu muss natürlich die Verkabelung geändert werden (35er Anschlussleitungen zur Sammelschiene), aber das ist das geringste Problem, wollte ich doch immer schon die Batterieklemmen durch Klemmen mit gepressten Ringkabelschuhen ersetzen.

Die nackten Zellen.

Der Bausatz, war preiswerter.

Das Ergebnis eines Tages basteln.

Mittlerweile zusammengebaut und es kann losgehen.

Wie immer, das Schiff wird teilzerlegt und man kann sich kaum noch bewegen. Der Umbau nimmt den ganzen Tag in Anspruch, Eva wird schon nervös und bangt um die Zubereitung ihrer ersten Paella auf EIRA, aber 1 Stunde vor Eintreffen von Pascale ist alles betriebsbereit und wieder aufgeräumt.

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Die Belohnung.

Gehen gerade so rein und das hat mir den ein oder anderen Schweißtropfen auf der Stirn beschert. Aber alles gut, es passt.

Nun ist  die erste Nacht vorbei und was soll ich sagen, wie geil ist das denn!

Nicht einmal 10% der verfügbaren Kapazität entnommen, cool. Die dicken Verbraucher wie Mixer (950 W) und ähnliches Spielzeug laufen einfach über den Inverter und die Batterien stellen mal eben 80 Ampere zur Verfügung, Hammer. Selbst bei dieser Entnahme bleibt die Spannung der Verbraucherbank über 13 Volt. Ich bin total begeistert.

Jetzt kann ich endlich das Landstromkabel einpacken und muss nicht mehr die vollgelaufenen Stecker nach einem heftigen Regen trockenlegen.

Ciao mi amici, Frank der Stromer

 

Wer war’s?!

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Da kann ich noch so streng schauen, meldet sich natürlich keine freiwillig.

Werde ich also autoritär, wende die Kollektivstrafe an und ersetze alle vier.

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Artet natürlich immer etwas aus und stört die Gemütlichkeit. Letztendlich aber erfolgreich, der alte Diesel springt wieder zuverlässig an.

Nächste Baustelle, das Ausdehnungsgefäß unseres Druckwassersystemes. Da war handeln zwingend, da das alte Gefäß aus Stahlblech war und bei defekter Membran in Windeseile zu rosten begann. Unschön, weil Trinkwasser.

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Das neue ist, wie unschwer zu erkennen, aus Edelstahl und rostet auch bei gerissener Membrane nicht mehr, muss demzufolge nicht direkt ersetzt werden.

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Unglücklicher Einbauort, wie immer Arme zu kurz, Beine zu lang, Bauch zu dick.

Dauert rund vier Stunden und  dann auch noch italienisch für Anfänger, war gestern leicht überfordert und habe mich bannig auf das Feierabendbier nach Unterrichtsschluß gefreut.

Mittlerweile sind auch die Solarpanele eingetroffen, der Vollzug der Montage wird zu gegebener Zeit mitgeteilt.

Update Technik und Sehenswertes

Die neuen Starterbatterien (Uih, ich weiß!) aus Malle funktionieren prächtig. Zwischenlösung! Immerhin muss ich nicht mehr den Generator (30 kg) aus der Backskiste auf das Achterdeck wuchten, die Bandscheiben erholen sich langsam. Die Butter hart, das Bier kalt, alles bestens.

Das AIS hat den Platz des alten GPS übernommen, das neue GPS den Platz des AIS, alles stand alone und nix vernetzt. Navigiert wird zur Zeit mit Navionics auf einem Tablet, das Backup auf meinem alten Streichelhandy ist Opfer der See geworden, muss ich auf dem Neuen mal wieder aufspielen. Bis jetzt also alles im Lot, verpaddelt haben wir uns auch noch nicht. Wäre gestern in der Fornelli-Passage auch fatal gewesen, nix wie Steine und nur 3,5 m Wassertiefe, kribbelig und nichts für schwache Nerven.

Heut sind wir auf einem Inselchen mit Unmengen Eseln (passt ja) und leider auch Bienen. Noch eine Klinik für Schildkröten, die Eva sich natürlich ansehen musste. Aktuell werden 3 Schildkröten behandelt, eine, deren Panzer von einer Schiffschraube beschädigt wurde, eine, die einen Fischköderhaken im Maul hatte und eine, die ganz in Plastik gefangen war und dieses auch noch im Magen hatte. Die 2 letzteren können demnächst wieder ins Meer zurück, die erste leider nicht. Mit den Eintrittsgeldern wird die Schildkrötenklinik teilweise finanziert. Die Isola Asinara liegt im Naturpark Asinara. Hier darf nicht geankert werde  um das Seegras zu schützen. Sehr sinnvoll, denn das Wasser ist glasklar und türkisfarben. Seit langer Zeit begegnen uns hier auch wieder Segelboote. Kann man verstehen, der Norden ist viel reizvoller als die Westküste. Als wir gestern hierher gesegelt sind, gab es unterwegs nur unbesiedelten Land, schroffe Felsen und Wasser. Wir konnten den Bonitos beim Jagen zusehen, denn um uns herum sind die Fische aus dem Wasser gesprungen, eine Menge Möwen, die einen Happen abbekommen wollten. Die Fornelli Passage war eine Herausforderung, die wir wegen wenig Wind und später flachem Wasser technisch sauber gequert haben. Die Passage selbst ist Wasser technisch ein Traum, Karibik Feeling pur. Dank der Nachsaison haben wir an den Bojen einen Platz ergattert, viel los ist hier eh  nicht mehr und wir genießen das tolle Wetter, das Wasser, das jetzt auch wieder Schwimmtemperatur hat und natürlich die Sonne.

Morgen  geht  es wieder auf die Hauptinsel, müssen bald mal einkaufen, der Vino Rosso ist fast alle und das geht gar nicht!

Fornelli-Passage

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Bojenplatz

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Scotty, Energie!

Energiemangel ist der ständige Begleiter der Ankerlieger. Da noch kein Solarpaneel installiert ist, bleiben uns nur der Windgenerator (ab 3 Bft), der portable Generator (2,8 KW) oder die Hauptmaschine. Und das bei 4 hutzeligen (100 Ah/Stück) LKW-Starterbatterien. Uiiih, das kann nicht funktionieren, wenn dann auch noch der Kühlschrank 24 Stunden am Tag läuft ohne abzuschalten. Dieser hatte zu Beginn zu viel Kältemittel intus, das habe ich mittlerweile im Griff, so dass er a: zufriedenstellend kühlt (Bier, Wein!) und b: nur noch 12 Stunden läuft bei besserer Kühlleistung. Möglicherweise ist da noch etwas Potential übrig, ich taste mich heran.

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Das ist der Schlingel, der sich im Druckstutzen der Förderpumpe versteckt hatte (Umkehrosmose oder umgangssprachlich Wassermacher genannt). Konnte nicht funktionieren. Mittlerweile ist die Wasserproduktion angelaufen (1-2 mal pro Woche) und die Eignerin ist zufrieden.20170810_125053

Das funktioniert natürlich nur mit mordsmäßig viel Energie, da hat der Windgenerator in Verbindung mit den Batteriechen keine Chance.

Also perspektivisch muss die Batteriebank aufgepeppt werden, zuallererst mit Verbraucher!akkus, eventuell Gel oder AGM, wenn nicht sogar Lithium-Ionen. Da habe ich mich noch nicht entschieden und so lange wuchte ich eben den Generator auf’s Achterdeck und beschalle die Umliegenden mit 88 db, derweil wir unseren Gehörschutz überstülpen können. Akustische Umweltverschmutzung sozusagen.

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Kulinarisch kommen wir nicht zu kurz, Kaffee mit Kuchen, Pizza mit Wein, soweit alles okay, wenn es auch heute Nacht geregnet hat, dafür waren die Temperaturen am Morgen erstmals erträglich, hat ja was und das Salz der Überfahrt ist auch gleich weg.

Knapp daneben ist auch vorbei

Heute Morgen, nach dem Einschalten der Heizschlange für den Warmwasserbereiter wieder mal kein Strom. Die Sicherung des Stromkastens hat ausgelöst und das hat normalerweise einen Grund.20170726_111524

Das ist der Verbindungsstecker unserer Landstromversorgung in der Vorpiek, dummerweise direkt neben dem Entnahmeventil unserer Reservegasflasche, immerhin 11 kg Propan, weit und breit kein Rauch- oder Gasmelder, nur einen Abfluß nach draussen. Das hätte einen Rumms geben können, daneben wäre das Feuerwerk zum quatorze juillet ein schlechter Witz gewesen. Hätte, hätte, Fahrradkette. Nix passiert, Stecker erneuert und gut ist.

Ansonsten gab es heute den ersten Kuchen, Abdichtarbeiten am Küchenfenster und der Kabeleinführung im Mast, viel Wind und leicht genervte Gesichter, denn immerhin sind wir nun zum zweiten mal eingeweht. Der Entschluss direkt von hier nach Mallorca zu segeln wird immer konkreter, dafür wäre der Wind raumschots echt günstig. Morgen ist aber erst mal Ausfahrt mit Frehdes, dann grillen mit Frehdes und Mebsens und dann sehen wir weiter.

Montags, mittwochs und samstags ist in der Altstadt von Gruissan Markt. Je früher man dort ist, desto weniger Menschenmassen pressen sich durch die Gassen. Da es heute mal wieder frischen Fisch geben soll, verbinde ich den Einkauf mit einem Besuch bei den Fischhallen. Dort verkaufen die Fischer den ganz frischen Fisch. Daneben werden aber auch Austern und Muscheln angeboten. Schon früh am Morgen läuft mir das Wasser im Mund zusammen, denn ich habe schon das Rezept im Kopf: die Zubereitung sollte an Bord immer einfach sein, damit nicht zuviele Töpfe und Geschirr im Einsatz sind. Im Hafen haben wir zwar auch die Möglichkeit zusätzlich die Induktionsplatte zu nutzen, das bedeutet eine Erweiterung der Herdplatten um 1/3, doch es muss letztendlich alles von Hand gespült werden und da begrenzen wir den Abwasch gerne auf das notwendige. Der Backofen bietet die Möglichkeit, den Fisch auf einem Gemüsebett zu garen, somit leicht bekömmlich mit einem Hauch von Kräutern der Provence und Olivenöl. Reis kann im Topf gekocht werden und ein grüner Salat ist obligatorisch, wenn auch nicht einfach zu finden. An Markttagen lasse ich mich von Stand zu Stand treiben, probiere hier etwas Olivenöl, dort etwas Käse, Salami oder Melone. Der Rucksack ist reichgefüllt. Zumal wir morgen mit unseren Freunden aus der Heimat einen Schlag aufˋs offene Meer machen wollen und auch etwas Proviant an Bord sein muss, bekanntlich macht Seeluft hungrig. Das kann ich an mir beobachten. Während des Segelns könnte ich die ganze Zeit essen, daher wird immer etwas vorbereitet, das schnell aus der Hand gegessen werden kann: ihr könnt euch nicht vorstellen, wie lecker auch ein belegtes Brot schmecken kann. Mit Getränken sind wir dank der logistischen Unterstützung von Hans – Gerd bestens versorgt, denn er fuhr mit Frank am Montag zum Einkaufen. Die Tomaten für Tomaten – Mozarella zur Grillbeilage morgen Abend sind schon im Gemüsenetz und der Mozarella in der Kühlung. Auf dem Markt konnte ich heute auch Basilikum erstehen. Gestern habe ich das ganze Dorf abgelaufen und nirgends auch nur einen Hauch von Basilikum gefunden.  Nun steht ein ganzer Topf an Bord, Verwendung finden wir schnell, denn auch der grüne Smoothie fordert Grünzeug. A bientot mes ami(e)s.