Saline

Heute habe ich die Saline Ile Saint Martin besucht. Wer mich kennt weiß, dass ich gutes Salz liebe und keine Chance ungenutzt lasse, an das weiße Gold zu gelangen. Nachdem ich schon früh am Morgen im Waschsalon und auf dem Wochenmarkt war, bin ich um 12 Uhr in Richtung Saline aufgebrochen, natürlich zu Fuß. Ca 2 km Weg lagen vor mir. Ich habe den Fußmarsch am Kanal vorbei gewählt. Dabei habe ich ganz neue Eindrücke von Gruissan erhalten, vorbei am Fischstand und dem alten Hafen, musste eine Brücke überquert werden mit Blick auf die Burg und einen schönen See. Von weitem habe ich bereits mein Ziel vor Augen. Das Museum gibt einen Überblick über die harte Arbeit der Salzgewinnung. Der Verkaufsraum lässt keinen Salzwunsch unerfüllt. Ich wollte schon den Rückweg antreten, als ich sah, dass der Anlage ein Restaurant angeschlosen ist: La Cambuse du Saunier. Von hier aus hat man einen tollen Blick auf die Salzbecken und der Fisch und die Meeresfrüchte sind ganz frisch. Da konnte ich nicht wiederstehen. Eine Platte mit 6 Austern hat mir den Rückweg leichter gemacht, die Sinne geschärft und schwups, habe ich einen neuen Weg zum Hafen entdeckt. Wer jemals nach Gruissan kommen sollte, darf dieses Restaurant nicht unbesucht lassen.

A Bientot, demnächst hoffentlich aus Spanien.

 

..und endlich ist sie da.

Nachdem das Paket an Bord war, haben wir am Freitag gleich noch die Treckerpersenning aufgezogen. Am Samstag wurde zuerst die Grosspersenning in Angriff genommen und sie passt wie angegossen. Die Sprayhood war eine echte Herausforderung, denn diese musste zuerst von der Grösse her überprüft und danach Löcher gestanzt werden, da nur Locheisen 11 an Bord war, wurden die Löcher mit diesem in den Stoff gestanzt. In die gefühlten 100 Löcher mussten Plastikknöpfe eingedeht werden. Wir haben mit 3 Knöpfen geprobt und wieder getestet. Die Arbeit war gut, die Knöpfe falsch herum eingedreht. Bald stellten wir fest, dass jeder Plastikknopf aufgebohrt werden musste. Dazwischen immer wieder ein Test, ob alles paßt. Der schwierige Teil stand uns aber noch bevor: die Sprayhood in das vorhandene Gestänge zu bringen. Nach 6 Studen mühevoller Arbeit war es dann endlich soweit, die Arbeit war gelungen, sowohl unsere, als auch die der Bootssattlerei.

Da für den Abend unsere Freunde aus Eppelborn zum Essen geladen waren, musste das Boot aufgeklart werden und die Vorbereitungen für das Kochen beginnen. Für 5 Personen ein Essen zu zaubern, ist eine logistische Herausforderung, die gemeistert werden will. Um 19 Uhr war ich soweit, dann noch Duschen und mit dem Kochen beginnen. Das Essen hat super gemundet und wir hatten einen schönen Abend an Bord.

Unsere Freunde kamen am Sonntag  gleich wieder an Bord, denn ein Segelboot muss bewegt werden. Um 12 Uhr sind wir ausgelaufen und haben einen herrlichen Mittag auf dem Meer verbracht. Das Wetter hat uns kurz in Aufregung gebracht. Plötzlich, quasi aus heiterem Himmel ist Nebel aufgezogen, so eine schnelle Veränderung von Sonne auf nichts mehr sehen, habe ich noch nicht erlebt. Aber auch diese Situation haben wir gemeistert. Das obligatorische Anlegerbier im Hafen, durfte natürlich nicht fehlen.

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Ja ist denn heute schon Weihnachten?


Kaum zu glauben, heute kam ein Paket aus Deutschland, darin unsere
Persenninge und unsere Sprayhood. Die erste Persenning haben wir gleich ausprobiert, passt zu 98 %, eine kleine Verlängerung der vorderen Bänder und sie sitzt perfekt. Morgen werden wir den Rest angehen. Es ist nun 21 Uhr, die Crew hat gegessen und gespült und sitzt jetzt am Hafen und schreibt noch etwas. Der Segeltag war anstrengender als gedacht. Statt der prognostizierten 3 Beaufort hatten wir satte 5. Schon beim Segelsetzen war klar, dass mehr als 1 Reff eingebunden werden muss. Für die Nichtsegler unter Euch: damit verkleinert man die Segelfläche. Mit sehr viel Mühe hat Frank das 2.Reff im Groß eingebunden und dem Trecker gleich auch noch ein Reff verpasst. Trotzdem sind wir wie ein Körkchen über das Wasser geschossen. Topspeed 8,4 Knoten. Bei der verkleinerten Segelfläche  ganz schön schnell. Unsere Freunde an Bord haben die Tour überstanden. Der junge Elias hat sogar noch Knoten geübt. Papa Hans – Gerd hat zugesehen. Vielen Dank an die tolle Crew, die heute all dasss mitgemacht hat. Für uns war es ein geeigneter Tag, die Segeleigenschaften mit Reff zu testen. Der Skipper war begeistert, die Crew hat ein ganz ordentliches Anlegemanöver hingelegt. Das Fazit des Tages: meistens kommt es anders, als man denkt.
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Und was macht der Saarländer, wenn er mal im Rudel auftaucht? Grillen und trinken in fröhlicher Runde mit Freunden aus der alten Heimat. Das Grillgut kam extra aus dem Saarland zu uns gefahren. Und es hat gaaanz lecker geschmeckt. Den Wein haben wir in einer örtlichen Cave erworben: einfach genial dieser Abend gestern.

 

Knapp daneben ist auch vorbei

Heute Morgen, nach dem Einschalten der Heizschlange für den Warmwasserbereiter wieder mal kein Strom. Die Sicherung des Stromkastens hat ausgelöst und das hat normalerweise einen Grund.20170726_111524

Das ist der Verbindungsstecker unserer Landstromversorgung in der Vorpiek, dummerweise direkt neben dem Entnahmeventil unserer Reservegasflasche, immerhin 11 kg Propan, weit und breit kein Rauch- oder Gasmelder, nur einen Abfluß nach draussen. Das hätte einen Rumms geben können, daneben wäre das Feuerwerk zum quatorze juillet ein schlechter Witz gewesen. Hätte, hätte, Fahrradkette. Nix passiert, Stecker erneuert und gut ist.

Ansonsten gab es heute den ersten Kuchen, Abdichtarbeiten am Küchenfenster und der Kabeleinführung im Mast, viel Wind und leicht genervte Gesichter, denn immerhin sind wir nun zum zweiten mal eingeweht. Der Entschluss direkt von hier nach Mallorca zu segeln wird immer konkreter, dafür wäre der Wind raumschots echt günstig. Morgen ist aber erst mal Ausfahrt mit Frehdes, dann grillen mit Frehdes und Mebsens und dann sehen wir weiter.

Montags, mittwochs und samstags ist in der Altstadt von Gruissan Markt. Je früher man dort ist, desto weniger Menschenmassen pressen sich durch die Gassen. Da es heute mal wieder frischen Fisch geben soll, verbinde ich den Einkauf mit einem Besuch bei den Fischhallen. Dort verkaufen die Fischer den ganz frischen Fisch. Daneben werden aber auch Austern und Muscheln angeboten. Schon früh am Morgen läuft mir das Wasser im Mund zusammen, denn ich habe schon das Rezept im Kopf: die Zubereitung sollte an Bord immer einfach sein, damit nicht zuviele Töpfe und Geschirr im Einsatz sind. Im Hafen haben wir zwar auch die Möglichkeit zusätzlich die Induktionsplatte zu nutzen, das bedeutet eine Erweiterung der Herdplatten um 1/3, doch es muss letztendlich alles von Hand gespült werden und da begrenzen wir den Abwasch gerne auf das notwendige. Der Backofen bietet die Möglichkeit, den Fisch auf einem Gemüsebett zu garen, somit leicht bekömmlich mit einem Hauch von Kräutern der Provence und Olivenöl. Reis kann im Topf gekocht werden und ein grüner Salat ist obligatorisch, wenn auch nicht einfach zu finden. An Markttagen lasse ich mich von Stand zu Stand treiben, probiere hier etwas Olivenöl, dort etwas Käse, Salami oder Melone. Der Rucksack ist reichgefüllt. Zumal wir morgen mit unseren Freunden aus der Heimat einen Schlag aufˋs offene Meer machen wollen und auch etwas Proviant an Bord sein muss, bekanntlich macht Seeluft hungrig. Das kann ich an mir beobachten. Während des Segelns könnte ich die ganze Zeit essen, daher wird immer etwas vorbereitet, das schnell aus der Hand gegessen werden kann: ihr könnt euch nicht vorstellen, wie lecker auch ein belegtes Brot schmecken kann. Mit Getränken sind wir dank der logistischen Unterstützung von Hans – Gerd bestens versorgt, denn er fuhr mit Frank am Montag zum Einkaufen. Die Tomaten für Tomaten – Mozarella zur Grillbeilage morgen Abend sind schon im Gemüsenetz und der Mozarella in der Kühlung. Auf dem Markt konnte ich heute auch Basilikum erstehen. Gestern habe ich das ganze Dorf abgelaufen und nirgends auch nur einen Hauch von Basilikum gefunden.  Nun steht ein ganzer Topf an Bord, Verwendung finden wir schnell, denn auch der grüne Smoothie fordert Grünzeug. A bientot mes ami(e)s.

Beobachtungen

Als wir am Freitag von Port Camarque nach Cap dÁǵde unterwegs waren, haben wir extrem viele Fischer beim Fang beobachten können Die ganze Bucht war markiert mit diversen Fischerbojen. Ein großer Trawler kreuzt unseren Weg und zieht sein Netz hinter sich her. Möwen umkreisen das Schiff und auf einmal ruft Frank: da schwimmen Delphine. Natürlich will auch ich die possierlichen Tierchen beobachten. Also Autopilot ein und einen Blick auf das Spiel der Delphine werfen. Es waren dann doch ein paar mehr Blicke,  wie ihr euch sicher denken könnt.

Danach ging es zuerst mit Motor weiter. Querab von Sète haben wir den Kurs geändert und konnten endlich die Segel lüften. Kaum waren diese oben, was bei unserer Segelfläche nicht so ganz einfach ist, fing es an zu Regnen: aus heiterem Himmel. Davon haben wir uns aber nicht abhalten lassen. Frank musste meine leichte Regenjacke suchen und es ging in Rauschefahrt weiter. Etwas kreuzen, dann hatten wir die Bucht von Cap d´Áǵde erreicht. Wir schnappen uns eine Boje und springen zum ersten Mal für dieses Jahr ins Mittelmeer: eiskalt, so ist zumindest das Gefühl, doch sehr erfrischend. Nun kann endlich auch die Badeleiter geputzt werden. Mit einer Bürste wird das Teakholz bearbeitet.

Zur Belohnung gibt es dann Spagetti Cabonara mit Tomatensalat. Lecker!

 

 

 

 

 

Port Gruissan

Schon wieder eine Woche vorbei, oder auch mehr. Letzten Montag haben wir die Nase mal aus dem Hafen gesteckt, erste Gehversuche sozusagen. Ließ sich ganz gut an bis auf den Anleger. Wir haben zwar niemanden auf Grund geschickt, die Sorge stand unseren Bootsnachbarn deutlich auf die Stirn geschrieben, war aber echt nicht der Brüller, üben wir noch.

Dienstag das Auto geräumt (leer!) und direkt verkauft im Hafen, tatsächlich noch € 400 erlöst. Das Rigg noch etwas durchgesetzt und EIRA aufgeklart.

Mittwoch doch tatsächlich den Hafen verlassen, bevor wir endgültig festgewachsen sind. Schöner Segeltag nach Port Camarque und Treffen mit Eva’s Facebook Bekanntschaft. Wir lagen direkt in der Einflugschneise dieses riesigen Sportboothafens und bekamen einen Eindruck was es heißt, in der Hochsaison am Brennpunkt zu sein.

Freitag dann Richtung Cap d‘ Adge zum Schaukeln an einer Boje vor der Hafeneinfahrt, was für eine bescheuerte Idee!

Samstag nach Port Gruissan, Tanja, Hans-Gerd und Elias besuchen. Sonntag einen kleinen Schnuppertörn unternommen und rechtzeitig zurück zum Hafen, denn mittlerweile bläst es mit 6-7 bft mit heftigen Böen, da wäre Auslaufen recht sportlich und will auch keiner so richtig. Also Wäsche waschen, einkaufen, Smoothie zubereiten und abwarten bis Donnerstag. Dann wollen wir unseren Freunden das Segeln mal ernsthaft zeigen, denn Doro, Lena und Georg sind schon halb im Anflug hierher. Volles Programm und überhaupt nicht langweilig.

Segeln klappt schon recht gut und unser Dickschiff ist keineswegs lahm, erst recht nicht, wenn wir diesen Monsterlappen, genannt Genua, ausrollen. Dann geht echt die Post ab und 6-7 Knoten bei einem schwachen 3er sind allemal drin. Hätte ich nicht gedacht. Jetzt muss ich aber zurück zum Boot, unser Fahrer (Hans-Gerd)  für den Großeinkauf wartet schon. Bilder folgen später, wollte nur mal kurz berichten, dass wir noch schwimmen.

Frank

Schräglage

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Da isser nun, der Mast. Schepp wie Harry, obwohl er gerade steht. Böse Zungen behaupten man sollte ein wenig umstauen im Schiff. Ich behaupte das ist der Mistral, der heute bläst und am Samstag/Sonntag noch mal richtig zulegen wird.

Montag gehen wir mal probeweise raus auf’s Meer mit unserem leicht überladenen Dickschiff, Typ schwangere Auster. Vielleicht liegt die Schräglage auch an der Tatsache, dass unser Boot restlos überladen ist: war gestern in Port St. Louis auf dem Wochenmarkt und habe Obst und Gemüse gebunkert. Dazu kommen die ganzen sonstigen Lebensmittel. Was fiel schwerer wiegt, sind die Ersatzteile und Must have von Frank, grins. An meinen Bikinis kann es nämlich nicht liegen, dass das Schiff Schräglage hat.

 

Leben an Bord

Nach wenigen Nächten läuft bereits vieles routiniert ab. Mehrmals am Tag prüfe ich, ob wir Landstrom haben, Warum: ganz einfach, bereits mehrfach ist der Strom ausgefallen, weshalb, wissen wir noch nicht. Gestern hat Frank die Kabeltrommel geprüft: funktioniert. Also beobachten, damit die Batterien nicht leer gefahren werden. Wir können Kaffee und Tee sowohl mit Wasserkocher bereiten als auch mit Wasserkessel auf dem Gasofen. Der Verbrauch an Gas muss hoch gehalten werden, damit wir die an Bord vorhandene Flasche leeren, bevor wir hier endgültig ablegen. Eine zweite neue Gasflasche ist noch im Auto.

Das Kochen mit Gas bereitet mir viel Freude. Es ist zwar keine neue Erfahrung, ich bin jedoch immer wieder fasziniert, wie schnell Gas ist. Auch die Pizza war lecker, wenn wir auch den Fehler gemacht haben, die Pizza mit Oberhitze zu garen, anstatt mit Unterhitze. Das war dem Umluftofen zu Hause geschuldet. Denn im trauten Heim habe ich meistens mit Umluft gebacken.

Einkaufen gestaltet sich etwas schwierig, weil ohne Auto oder Fahrrad ist der Weg lang und beschwerlich. Daher genieße ich es, mich einfach in das noch vorhandene Gefährt von Frank zu setzen und nach Port St. Louis zu fahren. Es gibt 3 Supermärkte, mein Favorit ist der Intermarche. Bis auf frischen Fisch ist dort alles erhältlich. Insbesondere Obst und Gemüse haben es mir angetan.

Man stellt riesige Unterschiede zwischen den Produkten zu Hause und den örtlichen fest. Alles reif geerntet und daher von einer anderen Qualität. Die Honigmelonen schmecken herrlich, sind saftig und süß: einfach sensationell. Ich will jedoch nicht, dass Euch das Wasser im Mund zusammenläuft, obwohl, sie schmecken echt gut.

Die Arbeiten an Bord gehen voran. Heute haben wir schon den Spibaum am Mast befestigt. Diverse Schoten gereinigt, per Handwäsche, also etwas aufwendiger, als einfach in die Maschine zu werfen. Ein Fall muss gekürzt werden, dies erledigt gerade Frank, während ich im Restaurant einen Café au lait trinke und diesen Bericht schreibe.

Die Arbeit ruft, daher à bientôt.

Mittlerweile ist auch der Grossbaum mit Rodkicker und Grossschot montiert, fehlen nur noch der Feintrimm des Mastes und die Segel. Gewichtstrimm nicht zu vergessen, EIRA tunkt ihre Nase recht tief in die Hafenbrühe.

Wozu braucht man das ganze Getüdel da? Echt verwirrend.

 

Leben an Bord

Alltag an Bord

Nun sind wir schon 6 Tage an Bord und der Hafen ist bereits vertraut, wenn wir auch noch lange nicht alles gesehen und entdeckt haben. Dafür sind wir noch immer zu sehr mit uns und dem Boot beschäftigt.  Genial ist, wenn man etwas sucht und es auf Anhieb findet ( leider nicht immer der Fall). Einiges wird als nicht brauchbar befunden und weggeworfen, dafür kommt anderes, wie frische Lebensmittel, hinzu. Die Verpflegung ist ohne Auto mühsam, Gott sei Dank haben wir noch Frankˋs altes Auto hier, so dass ich immer mal schnell nach Port Saint Louis fahren kann, um Lebensmittel und Getränke einzukaufen. Im Hafen selbst, gibt es nur Baguette oder Croisant zu kaufen.

Von Langeweile kann keine Rede sein. Gestern Abend ging ich um 21 Uhr duschen, denn zuerst duschen und dann kochen, macht bei 35 ° Außentemperatur nicht wirklich Sinn.

Wir hatten ein echt saarländisches Abendessen mit Bratkartoffeln und Salat, zuvor gab es eine Honigmelone mit Schinken und der Geschmack von Obst und Gemüse ist einfach fantastisch. Kein Vergleich zu in Deutschland gekauften Melonen. Im Hafenrestaurant gab es Musik und so hatten wir ein tolles Essen mit unglaublich guter Musikbegleitung.