Würde der alte Grieche sagen, auf maltesisch weiß ich es nicht und könnte es auch gar nicht aussprechen. Die Sprache hier ist ein Mix aus allem, arabisch, italienisch und was auch immer, jedenfalls nicht für unsere Ohren und Zungen geeignet.
Zurück zum Griechen, dieser Tage kommen wir aufs Boot zurück und nutzen die Toilette bei geschlossenem Seeventil. Sollte gar nicht möglich sein, da ein kleiner Schalter alle Pumpen stromlos macht (WC, Grauwassertank und Fäkalientank). Dieser sitzt direkt am Ventil und hält die Relais im Zaun wenn, ja wenn ein anderer Kippschalter, der zur Überbrückung dieser Funktion montiert ist, auf EIN steht. Habe mich all die Jahre gefragt, wozu dieser Schlingel gut ist, jetzt weiß ich es.
Oben rechts, der isses. Da aber nichts abgeschaltet war, fliegt der Schlauch zum Seeventil weg und die Brühe wird fröhlich in die Bilge gepumpt, gefolgt von einem ordentlichen Schluck Seewasser nach Öffnen des leider nicht mehr verbundenen Ventiles. Das ganze natürlich Sonntags, war noch nie mein Spezialtag für den Umgang mit der Toilette, shit happens. Mittlerweile ist alles wieder trocken, 4 Spülschüsseln voll Wasser gelenzt und ich kenne endlich die Funktion des Kippschalters. Zu allem Überfluss haut es mich gestern Nachmittag hin, ein Flip-Flop fädelt in einem Wasserschlauch auf der Pier ein und ich mache mich lang. Das war das Ende unseres Tablets und wir mussten umgehend Ersatz besorgen, da unsere Navigationssoftware darüber läuft. Open CPN ist zwar mittlerweile mit weltweiten Seekarten auf einem Laptop installiert, es fehlt aber noch eine GPS-Maus, damit das Programm auch Kenntnis erhält wo wir gerade rumdödeln. Wir arbeiten daran.
Und natürlich sehen wir uns die Insel an. Der Blick aus meinem Fenster zeigt ein Fort,
der Blick aus dem Bus zeigt ein Fort, man könnte meinen, ganz Malta ist ein Fort. Die Lage mitten im Mittelmeer hat schon immer Begehrlichkeiten geweckt, so waren hier Phönizier, Carthager, Römer, Spanier, Franzosen, Türken, Engländer und natürlich auch die Deutschen, die die Insel im 2. Weltkrieg heftig bomardierten und selbst das Fort San Angelo in Vittoriosa unter Beschuss nahmen.
Das Fort haben wir uns heute mit unseren deutschen Freunden Pascale und Gerrit angesehen, gleichzeitig war es vorerst unser letztes Treffen, da sie morgen nach Sizilien zurückgehen und wir uns hoffentlich im Herbst irgendwo in Spanien wiedersehen.
Fair winds Euch Beiden. Gemeinsam besichtigten wir heute die 3 größten Sehenswürdigkeiten der Stadt Vittoriosa: Den Inquisationspalast, das Marinemuseum und das Fort San Angelo. Welch ein Zufall, dass dieses Fort den gleichen Namen trägt, wie die Burg in Licata, wo wir gemeinsam den Winter verbrachten.
Gestern bin ich stolze 22,3 Km und mehr als 33000 Schritte gelaufen, es gab viel zu erledigen, fast alles zu Fuß, nur den Rückweg vom Tablett Kauf haben wir im Bus zurückgelegt. Geschlafen habe ich diese Nacht wie ein Baby, den KM sei Dank.
Und in Deutschland heiratete gestern Frankˋs Nichte Anika. Herzlichen Glückwunsch von hier aus an Euch Beide!
Am Sonntag nahmen wir den Bus nach Marsaxlokk um uns das Städtchen anzusehen. Ein Schock waren die Menschenmassen schon, die sich an den Marktständen vorbeidrängten, so dass wir viel früher als geplant den Rückweg antraten. So what, es kann nicht immer jede Empfehlung tatsächlich ein MUST SEE sein.
Morgen wollen wir nach Mdina und Rabat, nein, nicht dort wo ihr meint, hier auf Malta gibt es die beiden Orte, die es zu besichtigen gilt. Werde sicherlich auch davon berichten.
Schönen Abend Euch, wo auch immer Ihr gerade seid.