Angelausflug

Der muss noch warten. Auf dem Weg in den Süden kreuzt DOLCE VITA meinen Weg oder besser sie überholen mich und so verabreden wir uns spontan in einer Bucht ums Eck. Da Anette immer ganz rührig meinen Anker abtaucht (Eva hat sie wohl gebeten auf mich aufzupassen) reiten wir den kommenden Mistral in der Cala Bandinci ab. Habe ich ja reichlich Erfahrung dort und es passt.

Ruhe vor dem Sturm

Nach einer kurzen Beruhigung, nebenbei kommt die ARCTIC QUEEN vorbei, steigt bei allen etwas Panik auf. Zu erwarten sind ein paar 40 Knoten, also 9 Beaufort und in Böen natürlich darüber. Nicht wirklich das große Vergnügen und wenn bei 30 Knoten schon die Nachbarn fröhlich durchs Ankerfeld pflügen will ich nicht wissen was dann los ist. DOLCE VITA schleicht sich vom Acker und bucht 2 Tage in Arbatax, ziemlich weit im Süden. INFINITY ist schon in der Gegend vor Anker und ich entscheide kurzfristig in Olbia an die Stadtpier zu verholen. ARCTIC QUEEN folgt, überholt mich natürlich auf dem Weg, das ist ein Katamaran mit 56 Füssen, ankert dort und Guus steht mit seinem Dinghy bereit mir zu helfen. Schön, wenn man Freunde hat, die sofort zur Seite stehen. Der erste Versuch klappt, jedoch perspektivisch auflandig und nachdem mir mein späterer Nachbar aus Italien sein Handlot zur Verfügung stellt, verlege ich auf die andere Seite, die im aufkommenden Wind ablandig sein wird. Vorne 1,20 m und unterm Kiel bei Ebbe gute 10 cm Luft, reicht. Die kommenden 4 Tage vergehen im Flug mit einkaufen, quatschen mit Uli von TB, süssem Nichtstun (Dolce Vita ist italienisch!) und irgendwann reicht es mir und ich segele wieder nach Arranci. Dort wartet schon sehnsüchtig Ole auf der SHUTI, der von Eva den Tip bekam, dass da in der Nähe ein Ingenieur rumdümpelt. Kurzes Briefing nebst diversen Ankerbieren und die nächste beiden Tage sind erfüllt mit der Montage und Inbetriebnahme seines neuen Wassermachers.

Funktioniert sogar

Kurz darauf taucht DOLCE VITA wieder auf, deren Ersatzteil ist geliefert und so bringen wir deren Wassermacher auch wieder ins Laufen. Habe da zur Zeit einen echten Flow, irgendwann zahlt sich vielleicht auch mal das Studium aus.


Beim Abendessen auf der JULIMAR wird die Idee geboren mal für zwei Tage angeln zu gehen und ratzfatz umgesetzt. Zweiten Angelrutenhalter von der DOLCE VITA montiert, Anette und Klaus halten die Stellung und unterstützen Astrid sollte irgendetwas sein und so mache ich mich mit Andreas eines Morgens vom Acker gen Osten. Ziel ist die Wassertiefe von 1000 m, nach meiner Erfahrung gut zum Angeln.
Auf dem Weg dorthin schon die ersten Vögel im Wasser, also jagende Raubfische darunter und wenig später springen die Räuber schon aus dem Wasser. Eine leichte Kursänderung in deren Richtung bringt den ersten Biss. Die Rolle spult ab wie Jeck, Andreas kämpft um sein Leben und an der Badeleiter geht der Tuni mit der Gaff und einem gerissenen Stahlvorfach wieder auf Tiefe. Nebenbei bricht auch noch der geliehene Angelrutenhalter ab, kein wirklich guter Anfang und wenn die Verluste in diesem Tempo bleiben, werden wir wohl zurückschwimmen müssen.

Bruch und Dallas


Das bringt uns aber nicht aus der Fassung und flink wird eine neue Gaff improvisiert.

Besser als nix

Gegen Nachmittag dann der nächste Biss und eine gute Stunde später ist der Knecht an Bord. Ich bin fix und fertig, aber 15 kg Thunfisch hat eine Menge Kraft.

Leicht gequältes Lächeln

Gerade als ich den filetierten Fisch vakuumiere für die Kühlbox, kommt der nächste an den Haken und diesmal darf Andreas wieder kämpfen. Mit unseren Stirnlampen, es ist mittlerweile zappenduster, beschließen wir den Tag und segeln gemütlich durch die Nacht. Der nächste Tag ist dem Rückweg geschuldet, kein neuer Biss aber 25 kg Fisch ist ja schon mal ein Wort.

Nummer 2

Andreas beim Filetieren

Spontan wird der Grillabend organisiert und die Besatzung von 3 Schiffen mit Anekdoten dieses legendären Trips überhäuft.

Anderntags besorgt Andreas beim ansässigen Händler den Ersatz unserer Verluste und wir können künftig wieder über Los gehen, bekommen das Startgeld und können die Fischstrasse kaufen.

Die neue Gaff, diesmal mit Sicherungsleine


Als Andenken bastele ich noch einen dieser legendären pinken Kampf-Squids, der Garant für den Erfolg. Andreas hat mich 2 Tage lang am Lachen gehalten, seine Frau Astrid hat uns mit reichlich Essen versorgt und ich habe wieder mal zwei liebe Menschen getroffen.

Der legendäre Kampf-Squid, genannt Pink Panther. Homemade by EIRA



Life could be worse

Bis die Tage,
Frank

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