Von wegen zack, bumm, fertig. Aber der Reihe nach:
Unser Plan war von Epidaurus zum östlichen Ende vom Kanal zu segeln, nördlich davon zu ankern und morgens gemütlich durchzuschuffeln. Dieser Plan hielt bis ungefähr zur Hälfte der Strecke, dann blieb erst mal der Wind weg (Motor an, Wasser produzieren) und kam ca. 5 sm vor der Kanaleinfahrt volles Rohr zurück, leider jedoch fast auf die 12. Und wir reden da von 6-7 bft, da war Ankern keine Option mehr und wir haben den Transit vorgezogen. Kurz vor Abfahrt, längsseits liegend am Wartekai prescht dann auch noch so eine kackbraune Kackbratze an uns vorbei, die uns schon zweimal ihr komplettes motorisiertes Spielzeug vor Anker liegend vorgeführt hatte, und beschert uns gefühlt einen kleinen Tsunami. Rohr eins war schon wieder bewässert, aber ein Fehlschuss hätte unsere Kanalfahrt abrupt beendet. Es ist und bleibt ein arroganter Menschenschlag diese Motorbootfahrer! Vorurteile hin oder her, das sind stinkreiche Idioten, denen ihr Umfeld egal ist, es sei denn, sie können zeigen was sie haben.
Nun denn, also hinterher und die freundliche Dame von der Kanalverwaltung gab mir so Mitte der Strecke die Anweisung full speed und ich deutscher Dämlack hielt mich nur an die Geschwindigkeitsbeschränkung von 6 kts.
Ausgang des Kanals sah ich dann nur noch fliegendes Wasser, was für ein Scheiß! Da war die Ostseite noch echt moderat dagegen. Der nächsterreichbare Hafen war mir wegen der vorherrschenden Windrichtung unangenehm und außerdem hatte ich Schiss in der Bux bei diesen Bedingungen unsere 18 t ohne erhebliche Zerstörung unseres Umfeldes in einem Hafen anzulegen. Hebel aufs Pult und motoren mit Unterstützung eines badehandtuchgroßen Segels, was besseres fiel mir da gerade nicht ein. Kurz vor Sonnenuntergang laufen wir frohen Mutes eine Bucht auf der Nordseite des Golfes von Patras an und wollen ankern. Natürlich liegt genau an der günstigsten Stelle wieder so ein Motorboot und wir leiern das Eisen zwischen 15-20 m Tiefe runter. Die Fallböen legen EIRA, ohne jeden Lappen natürlich, auf die Seite, zerren unseren Anker ins tiefe Wasser und da hängen plötzlich 40 m kurzstag. Super, also wieder rauf mit dem Ding, ein zweiter Versuch verlief ähnlich schlecht und aus der Traum mit zack, bumm, fertig.
Entnervt verziehen wir uns in die dunkle Nacht und motorsegeln nach Itea. Nie fertiggestellte Marina, große Bucht und moderate Wassertiefen versprechen mehr Erfolg beim ZBF. Gegen 3 Uhr endlich inmitten Unmengen von Lichtern, ohne Molenfeuer (Leuchtfeuer werden ganz allgemein völlig überbewertet) endlich die Einfahrt zur klassisch griechischen Bauruine. Eva funzelt am Bug rum, da sieht sie eine Lücke zwischen all den Längsliegern und ich denk nur noch au weia, wir kurz ist das denn. Vielleicht 1,5 m vor und hinter uns, auflandiger Wind immer noch sehr böig, also nur ein Versuch oder Bruch und Dallas. Mit viel Schwung hau ich das Ding an die Pier, mit Volldampf rückwärts aufgestoppt, zack, bumm, fertig und denke heute demütig daran, dass Glück im Leben auch dazugehört. Nun lauschen wir einer Liveband mit griechischen Volksweisen zu und sind gerichtet für eine Busfahrt morgen zum Orakel von Delphi, hab‘ da noch ein paar Fragen auf dem Schirm. Bilder zum Kanal und dem Orakel natürlich demnächst von Eva, bin ja nur der LI.
Kalinichta von Frank
War bei mir auch so bin dann nach Korint längsseits be einen Holländer( Die sind Schmerzfrei)
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