Nachdem wir uns am Dienstag die Burg von Pylos mit dem beherrschenden Oktagon angesehen hatten, natürlich auch das Museum, übrigens ganz neu, und eine Ausstellung zu den Unterwasseraktivitäten (viele gesunkene alte Schiffe mit kostbarer antiker Fracht) sind wir Leinen los in Pylos gegangen. Wir konnten die Schäden des Brandes von Freitag sowohl von Land, als auch vom Meer aus deutlich sehen, Gottlob wurden nur Pinien zerstört und nicht Menschen verletzt oder sind Gebäude in Flammen aufgegangen.
die Kirche innerhalb der Festungsanlage
das Oktagon von innen
Glasbecher aus dem 5. Jhd v. Chr. ausgestellt im archäolog. Museum Pylos
Draußen stand alte Welle an, die die kurze Fahrt nach Methoni zur Schaukelfahrt machte. Zwischen Festland und vorgelagerter Insel hat uns eine Düse mit Wind erwischt, aber direkt nach dem Inselchen mit einem weiteren Oktagon sind wir zum Ankern in die Bucht eingebogen. Was vom Wasser schon spektakulär aussah, entpuppte sich von Land aus erwandert als großflächige Festungsanlage rund um die Landzunge. Über einen Wassergraben gelangten wir ins innere der alten Mauer. Dicke Blöcke schützten ein ganzes Dorf zu venezianischer Zeit, mit Wohnhäusern, die in Küche und Wohnraum Abzugslöcher in der Decke aufwiesen, einer Kirche, natürlich einer Burg und wieder spektakulär über eine Brücke zu erreichen das Oktagon, von Wasser umspielt. Tief beindruckt von dieser monumentalen Architektur, erhitzt von der Sonne, haben wir uns in einer Taverne niedergelassen und ein kühles Mythos, griechisches Bier, und einen scharfen Käsedip schmecken lassen. Mit dem Dinghy ging es zurück an Bord, geschwommen in türkisfarbenem Meer, gekocht und einen Plan für die nächsten Tage gemacht.
Festungsanlage in Methoni, von Wasser umgeben
das Oktagon von Methoni
Ausblick aus der Burg
Durchblick auf glasklares Meer
Blick auf Eira vor Methoni
Burg von Methoni
Unsere weitere Route führte uns mit bestem Segelwind nach Koroni, kurz vor Erreichen der Bucht schlief urplötzlich der Wind ein. Motor an und hinein zum Ankern an das zweite Auge des Peloponnes, wie diese Gegend genannt wird.
Koroni Festung
Schon beim Ansteuern ist uns eine französische Segelyacht sehr nahe gekommen. Beim Ankern ist uns My Way, der Name ist da wohl Fakt, ins Ankermanöver gefahren und hat den Platz streitig gemacht. Zuerst nur ärgerlich, in der Folge des Tages plötzlich gefährlich werdend, da nun der Platz zum Stecken von ausreichend Kette nicht mehr vorhanden war, der Wind immer mehr auffrischte, durch die Pier reflektiert wurde und unser Geschaukel sich so arg entwickelte, dass wir letztendlich ankerauf gehen mussten. Die Schweden hinter uns hatten schon Schweiß auf der Stirn, weil unser Anker leicht slippte. Bei dem Wind und der Welle wahrlich kein Vergnügen. Optionen geprüft und mein Vorschlag war, in den Hafen von Kalamata zu laufen, wo wir die nächsten Tage eh hinwollten. Der Wind hat uns arg zugesetzt, zumal er im Verlaufe des Nachmittags mehrfach die Richtung änderte. Am frühen Abend, es war dann doch schon 19:30h sind wir in Kalamata Marina eingelaufen. Im Hafen war der Wind weg, der Marinero und mehrere Deutsche standen am Steg und halfen beim Anlegen. Oh ihr habt auch eine Reinke hörten wir noch während des Festmachens. Günter und Ilona von Anna Gisa haben gleich mit uns gefachsimpelt. Welch ein Unterschied zu Koroni und My Way. Dort schlechte Seemannschaft, hier genau das Gegenteil. Sofort Infos, wo es was gibt. Deer Marinero bringt den Schlüssel für die Duschen, den Adapter für den Wasseranschluss und wir fühlen uns gut.
Nach Dusche und Essen fallen wir erschöpft, aber glücklich auf unsere Koje. Am nächsten Morgen putzen wir zuerst das ganze Boot von außen, wir haben tags zuvor doch erheblich Wasser überbekommen und unsere Eira starrt vor Salz. Danach geht es in das Marina Office zum anmelden. Für Trans Ocean Mitglieder wartet ein Rabatt von 10%, so dass wir je Tag, inklusive 24% UST 41,98 € zahlen. Nachdem wir über einen Monat in keiner Marina waren und hier vieles zu beichtigen ist, zahlen wir das gerne. Danach geht es zur Bootsbesichtigung Anna Gisa, einer Reinke S11, die sehr gut konzipiert und ausgestattet ist. Die beiden Eigner liegen seit 8 Jahren in Kalamata und geben wertvolle Tipps, wir Saarländer kommen hier mit den Pfälzern sehr gut aus. Dann erkunden wir noch etwas die Gegend um die Marina, bis es am Abend einen Gegenbesuch von Ilona und Günter gibt. Die Zeit vergeht im Fluge, wir verstehen uns prächtig und kommen vom Hütchen zum Stöckchen. Man erlebt also Gutes und weniger Gutes. Ich will nicht alle Franzosen schlecht beurteilen, das Schiff My Way mit ihrer Crew werden wir jedoch meiden.
uih, der neugierige Skipper wagt einen vorwitzigen Blick in das Gefährt aus dem vorigen Jahrtausend.
beeindruckend der Zugpark in Kalamata
Kalimera aus Kalamata

Noch ein Bild mit freundlicher Unterstützung von Detlef (Skip von SY Wimar), der beim Erneuern seiner Windex gleich noch EIRA aus der luftigen Höhe abgelichtet hat. Aus dieser Perspektive sind die Solarpanele etwas wuchtig, aber viel hilft viel und vom Boot aus gesehen fallen sie gar nicht so auf. Wir wünschen Detlef eine ruhige Überfahrt nach Catania , Sizilien, fair winds und immer eine handbreit Wasser unterm Kiel und viel Spaß in Italien!