Nach der letzten Happy Hour, bei der wir den 67. GEBURTSTAG von Michael aus Alaska feierten und dem letzten BBQ, das nach dem überstandenen Sturm, ebenfalls lange dauerte, feierten wir am Montag noch den Geburtstag von Karine aus Frankreich. Am gleichen Tag wurde noch einmal Wäsche gewaschen und eingekauft. Abschiedsrunde durch das Dorf: Bäcker schenkt mir eine Tüte Gebäck für die Überfahrt, Metzger hatte mir schon am Samstag 3 Würste zugegeben und dann noch den Cruisern und der Marina lebewohl gesagt Früh zu Bett, da am nächsten Morgen der Wecker sehr früh zum aufstehen rief. In einer solchen Nacht schläfst du nicht wirklich. Doch dann ging es endlich los zum Segeln zwischen den Inseln. Diesmal stehen Malta, Comino und Gozo auf dem Plan. Interessant, weil wir diese drei nicht kennen und Malta mit Valetta die Kulturhauptstadt 2018 ist. Unsere Nachbarn von Licata, der Katamaran Spirit of the Wind erwartet uns in Msida Port, bei Valetta. Willkommensschluck auf deren Boot und die herzliche Begrüßung durch die Familie entschädigt für die lange Überfahrt. Wir klarieren am 18.4. auf Malta ein, fahren mit dem Bus in die Stadt und laufen und laufen und laufen, denn es gibt unglaublich viel zu sehen in dieser Stadt, die auf 7000 Jahre zurückblickt und viele Kriege und Eroberungen erleben mußte, der exponierten Lage im Mittelmeer geschuldet. Viele Forts sichern die Stadt, umgeben von dicken Mauern trutzt Valetta von Wasser umgeben, dem Meer und den Eroberern. Pünktlich um 12 stehen wir in den Upper Barak Gardens, um den Salutschuss zu hören. Dort treffen wir Claudia mit Alea. Sie führen uns zur St. John’s Co Kathedral, der zweiten Kathedrale von Valetta. Gegründet von den Johannitern, Kreuzrittern, auch Malteserorden genannt, blendet sie den Besucher mit all ihrem Gold und dem üppigen Barockstil. Wir lassen uns führen und erfahren die Geschichte der Kirche mit all ihren Kostbarkeiten und Gemälden, u.a. Carravegios Enthauptung von Johannes dem Täufer. Draußen schlendern wir weiter, bis wir das Fort San Elmo ereichen, ein Kriegsmuseum, das uns die leidvollen Erfahrungen, Belagerungen und Kriege erzählt. Wir leiden mit, da auch wir Deutschen 1942 viel zerstört haben. Dafür mußten Deutsche Kriegsgefangene Malta mit wiederaufbauen. Die jüngste Geschichten erzählen von Flüchtlingen, die über das Meer kommen, denn das Kriegsgebiet Syrien ist nicht weit und die Mafia aus Malta, die hier Geld wäscht.
Am Donnerstag verlassen wir Valetta und Segeln in die blaue Lagune vor Comino. Azurblaues Wasser wechselt sich mit türkisfarbenen ab. Wir blicken auf Gozo und genießen die Sonne vor Anker. Ruhig wird es leider erst ab 16 Uhr, wenn die Ausflugsboote die Lagune verlassen. Wir wünschen von hier unserem Freund Bernd alles Gute zum 60. GEBURTSTAG, wären gerne bei ihm und werden heute Abend einen italienischen Rotwein auf ihn trinken.
Tag: 20. April 2018
Malta
Am 17.04. haben wir unser Winterlager in Licata in Richtung Malta verlassen. 0445 LT war nicht der beste Augenblick, da sich zeitgleich im Dunkeln auch die gesamte Fischereiflotte aus dem Nachbarhafen durch die gemeinsame Ausfahrt gedrängelt hat. Gab gleich zu Beginn einen erhöhten Puls, der bedingt durch den noch herrschenden Schwell draußen auch erstmal nicht abflaute. Gute 4-5 bft haben eine flotte Überfahrt nach Valetta gesichert, bisschen schaukelig vielleicht durch leicht achterlichen Wind, aber zügig. Gegen 1900 und 80 sm später lagen wir fest in der Msida Creek Marina und alles war ok. Die Systeme funktionieren, der Wassermacher macht wieder Wasser und unser Dickschiff hat mit arschglatten Kinderpopo eine erstaunliche Performance. Wiedersehen mit Spirit of the Wind (Claudia, Sören, Kinder und Hund, unsere Nachbarn in Licata) und der Abend klang gemütlich aus.
Mittwoch dann den ganzen Tag durch Valetta gelatscht und Kultur pur genossen. Der Verkehr ist gesittet, wenngleich auch verkehrt herum, die Strassen sind sauber und die Mülltrennung wird ernst genommen, eindeutig nicht mehr Italien.
Donnerstag ablegen in Richtung blaue Lagune (kleine Inselgruppe zwischen Malta und Gozo) und gleich mal vom Militär zusammengefaltet worden, weil wir mitten durch ein Übungsgebiet segeln wollten. Lief aber recht entspannt ab und wir kreuzten uns frei um in 3 sm Abstand zur Küsten Richtung WNW unseren Ankerplatz anlaufen zu können.
Den direkten Vergleich mit dem Kat von Claudia und Sören konnten wir nicht gewinnen, alleine schon weil wir am Morgen noch mal eben schnell unsere Jahresration Diesel (930 ltr. zu 1,15€/ltr.) gebunkert hatten. War halt schnäppchenverdächtig und bis nächstes Frühjahr ist das Thema damit ultimativ erledigt. EIRA liegt nun pappsatt im Wasser und das Thema Wasserlinie drängt sich nun endgültig auf, fehlen so ca. 5 cm und dabei ist der Geräteträger noch nicht montiert. Egal, einen Teil unserer Vorräte (Wein, Kaffe, Bier etc.) werde ich zugunsten unseres Trimms notgedrungen vernichten müssen, erwarte aber kein Mitleid.
Heute Morgen habe ich mal eben schnell eines unserer Solarpaneele fliegend angeschlossen und Strom ist satt vorhanden, wenn also die anderen drei nächste Woche am internen Netz hängen, dürfte sich dieses Thema vorerst erledigt haben. Nun genieße ich unseren Ankerplatz mit toller Aussicht und denke ernsthaft über das erste Schwimmchen 2018 nach, mal sehen.
Übrigens haben wir unser AIS nun permanent laufen und sind unter vesselfinder.com oder marinetraffic.com im Internet sichtbar.
Bye for now, Frank.