Überraschung

Nachdem alle notwendigen Dinge für unseren künftigen Aufenthalt im Appartment von Ute und Joachim während EIRA’s Werftaufenthalt umgeräumt waren, habe ich alles für die morgige Kranaktion vorbereitet. Markierungen für die Krangurte, Leinen, Tagestank auffüllen etc. und, damit unser Loggeber nicht beschädigt wird, diesen durch einen Stopfen ersetzt. Erfahrung ist die Summe aller Fehler und diesen Fehler hatte ich vor Jahren mit ANKIE auf Mallorca schon hinter mir.

IMG_2956

Das reinste Biotop und ich wundere mich schon lange, warum das Log nicht mehr funktioniert. Gleich mal Zitronensäure angesetzt und das Getier gebadet.

IMG_2968

Nun dreht er wieder und sollte nach! dem erneuten Kranen wieder funktionieren.

Alles ready soweit und die Nervosität steigt.

In der Zwischenzeit hat die Skipperin mal wieder Land und Leute Programm absolviert. Es gibt einfach unglaublich viele alte Steine zu sehen und die Menschen laden dazu ein, das Land besser kennenzulernen. Da unsere Freunde Ute und Jo hier sind, unternehmen wir mit dem Auto einige Ausflüge. Wir sind zur türkischen Treppe nach Realmonte gefahren, bzw. nur bis Porto Empedocle und dann zu Fuß am Strand entlang. Die nette Barfrau hatte uns den Tipp gegeben, das Auto stehen zu lassen und den Fußweg zu nehmen. Bei schönstem Wetter sind wir gegen Nordwesten gewandert. Der Sand war warm, wenn auch der Wind frisch wehte. Die Scala dei Turche ist eine Felsformation kurz vor unserer Partnerstadt. Der weiße Kalk leuchtet in der Sonne. Wir setzen uns auf die Felsstufen und genießen die Sonne. Auf dem Rückweg lud ein Strandrestaurant zu Spagetti di Vongole ein. Der Tag war perfekt.

Einen Tag zuvor erklommen wir das Castello d`Angelo direkt über unserem Hafen gelegen. Ein steiler Aufstieg wurde durch einen sensationellen Weitblick belohnt. Ein 360° Panorama ließ im Süden das Meer leuchten, im Norden die Berge, im Westen und Osten die Küste. Unter uns lag der Friedhof, an dem ich schon mehrfach vorbeigegangen war und nun endlich haben wir uns die Kleinstadt der Toten angesehen. Die italienischen Friedhöfe unterscheiden sich komplett von den deutschen. Teilweise richtige Villen beherbergen ganze Familien, die Gräber sind mit Bildern der Verstorbenen geschmückt, Briefe, Herzchen und Kuscheltiere werden abgelegt. Ganze Putzkolonnen sind notwendig, um die aufwendigen Gräber zu säubern. Den Strandspaziergang mussten wir wegen Westwind abbrechen, außerdem hatte ich die falsche Kleiderwahl getroffen, für die Shorts wehte der Wind an diesem Tag definitiv zu stark.

Unser Hafen Marina di Cala del Sole

Mehr von Land und Leuten gibt es beim nächsten Blogeintrag. Der Skipper hat Hunger und die Spagetti Bolognese warten auf ihn. Arrivederci!

Wir leben noch

Ist schon eine Weile her seit dem letzten Beitrag, aber alles bestens hier, immer noch in Licata.

Der Geräteträger ist in der Entstehung (der gemeine Italiener ist eher etwas zäh in der Ausführung, dagegen kommen die Versprechungen wie aus der Pistole geschossen), die Verkabelung für die Solarpaneele ist soweit abgeschlossen und, Dank Jo’s Hilfe, das Horn hornt wieder!  Mittlerweile habe ich verstanden wie das ganze System funktioniert und den Verdrahtungsfehler von Port St. Louis behoben. Am Montag kommt EIRA aus dem Wasser, schätzungsweise 1 Woche, möglicherweise aber nach Ostern erst wieder ins Wasser, mal sehen.

Die Bändsel hängen da rum, weil meine Nase nach direktem Kontakt mit dem noch ungewohnten Gestänge seit einer Woche bös aua macht.

 

Da wie gesagt der gemeine I… und so weiter, habe ich das Gestänge für das sehnlichst (Eignerin!) gewünschte Bimini kurzerhand selbst gebastelt. Die Näharbeiten sind beauftragt, aber s.o., kann noch etwas dauern. Alternativ Segeln wir eben oben ohne nach Malta und nehmen den Sonnenschutz auf dem Weg nach Montenegro in Empfang. Alles im Fluß, alles dynamisch und ein Plan, den man nicht ändern kann, ist ein Sch…plan.

Reparaturtechnisch bin ich also ziemlich im Soll, leicht italienisch angelehnt, kulturtechnisch wird euch Eva sicher noch berichten, die derweil mit unserem Besuch (Ute und Joachim) die Insel abklappert, weswegen ich in der Sonne sitzend, selbstverständlich mit einem birra bionda, schon mal blogge.

Mehr ist nicht passiert? Irgendwie nicht wirklich, aber die Tage sind ausgefüllt und alles andere als langweilig, braucht halt alles seine Zeit hier in Bella Italia, assimiliert sozusagen.

Ciao for now, arrivederci!