Heiß ist es geworden auf dieser traumhaften Insel. Wir sind bereits seit Dienstag vor einer Woche hier und haben traumhafte Strände mit kristallklarem Wasser vorgefunden.
Als am Freitag der Wind auf West drehte, sind wir um das Kap und zwischen den Inselchen durchgefahren, gerade einmal 5 SM, und haben uns in eine nach Westen geschützte Bucht gelegt. Der Wind war so stark, dass es viele Schwimmtierchen fortgeblasen hat. Unsere Freundin Claudia Blume hat ein besonders prächtiges Exemplar mit ihrem Paddelbord gerettet. Die Kinder waren natürlich begeistert und sehr dankbar. Am nächsten Morgen ging es wieder zurück nach Villasimius. Nochmal frisches Obst und Gemüse kaufen und am Sonntag ankerauf, wieder Richtung Westen. Am Nachmittag warfen wir in Montalfano, einer Bucht mitten im Süden, den Anker.
Zuerst ins Wasser und dann Mandelkuchen essen, den ich tags zuvor gebacken hatte. Abends gab es die letzte Portion Thunfisch, diesmal mit einer Sesamkruste und Sojasoße mit Wasabi.
Die nächste Ankerbucht lag vor der Düne von Porto Pino, kein Hafen, hier heißt jede Bucht einfach Porto. Ursprünglich wollten wir hier nur eine Nacht bleiben, jedoch hat uns das glasklare Wasser,
mit Blick auf die Düne und abendlichen Besuch von 2 Delphinen mit Baby dazu verführt, länger zu bleiben.
So feierten wir vor diesem Bilderbuchstrand unsere 2 Jahre an Bord, mit 5200 SM und den Start in das 3. Jahr Bootsleben. Claudia bereitete uns ein geniales Abendessen, lange noch saßen wir auf ihrem Katamaran Spirit of the Wind.
Nach über einem Jahr, backte ich in dieser sagenhaften Bucht Brot. Das erste Dinkelvollkornbrot seit langer Zeit. Danke an die Firma Juchem GmbH in Eppelborn, für die tolle Brotbackmischung.
Schweren Herzens, gefangen in der Ruhe der Bucht, machten wir uns gestern Morgen auf, steuerten die Insel San Pietro, im Südwesten vor Sardinien gelegen, an. Hohe Welle mit fast keinem Wind strapazierten unsere Nerven stark. Erst auf den letzten SM frischte der Wind auf, so das wir die Genua lüften konnten. Doch welch Schreck, just vor der Hafeneinfahrt streikte der Motor. Von Fähren umringt sprintet Frank in den Engineroom und startet von dort die Maschine. Uff das war knapp. Nun liegen wir bereits den 2. Tag in Carloforte. Die Schapps sind gefüllt, die Wäsche ist gewaschen und es ist megaheiß.
Heute habe ich das muntere Städtchen besichtigt, 8 km bin ich durch die Hitze gelaufen. Die Salinen mit den im Wasser watenden Flamingos, waren es wert. Heute Abend werden wir uns ein Stück Fleisch gönnen, nach all dem Fisch, ein Festessen. Gestern wollten wir alle mal Pizza haben, meine Carloforte war mit Thunfisch, denn wir sind hier in einer Gegend, in der Thunfischfang uralte Tradition ist, wovon heute noch aufgegebene Fabriken zeugen.
Bald heißt es Abschied nehmen, von Claudia, Soeren und den Kindern und von Italien, das wird schwer, doch auf zu neuen Ufern heißt Adieu zu sagen. Noch sind wir ein paar Tage an der Westküste unterwegs, einige SM liegen bis Alghero noch vor uns.
Meiner Tante Christel wünsche ich gute Besserung. Wir hoffen, dass das Bein schnell heilt, freue ich mich doch schon riesig, mit ihr den 70. Geburtstag im August zu feiern.
Allen anderen ein schönes Wochenende, bis demnächst, eure Mittelmeersegler