Von Porto Cheli ging’s zwecks Abkühlung in eine Bucht zum schwimmen und relaxen und das klare Waser genießen.
Außer uns lag nur ein dänisches Boot hier. Am Donnerstag ging es mit wenig Wind nach Nafplio, um nochmals tief in die Geschichte einzutauchen. Eine Erkundungstour durch das charmante Städtchen führte mich an venezianischen und klassizistischen Villen vorbei, Piazzi luden zum Verweilen ein. Ich nahm den Weg an einer Moschee von 1550 vorbei, in der 1822 das erste griechische Parlament zusammentrat, Bereits in der Antike wurde diese Stadt von Nauplios, dem Sohn des Meeresgottes Poseidon und Nauplios Sohn Palamedes gegründet. Weiter treppaufwärts ging es zur Zitadelle Agronauplia, die bereits im 4. Jh v. Chr. errichtet wurde.
Nach einem ausgesprochen leckeren Abendessen schlenderten wir durch die Altstadt. Zum Schlafen war es im Boot einfach zu heiß. Am nächsten morgen mussten wir unser Boot verlegen, da Shuttleboote eines Kreuzfahrers viele Touristen ausspucken wolten. Schweißtreibende Angelegenheit um 8 Uhr in der Frühe. Um 10 Uhr ging es mit dem Bus über Land nach Mykene, Weltkulturerbe der UNESCO. Während so einer Fahrt kann man wunderbar Land und Leute kennenlernen. Nach etwas länger als 1 Stunde kamen wir in Mykene an, das 1876 vom deutschen Schliemann entdeckt worden war.
Bereits um 2000 v. Chr wurde die Anlage von Frühgriechen, die vom Balkan einwanderten auf einem 278 m hohen Bergrücken errichtet. In der frühmykenischen Zeit wurden reiche Goldbeigaben den Schachtgräbern beigelegt.
Es handelt sich dabei um riesige Kuppelgräber, die mindestens 15 m hoch sind und einen riesigen Durchmesser haben. Mit dem Einfall der Seevölker bzw den ihnen folgenden Doriern ging die Ära von Mykene um 1100 v. Chr zu Ende.
Zurück blieb eine Burg mit riesigen Ausmaßen, Häusern, Gräbern, Zysternen und Tempeln, die Festungsanlage nicht zu vergessen.
Ursprünglich wollten wir mit dem Bus zurückfahren. Ein netter Taxifahrer wies uns darauf hin, dass ganz in der Nähe das Grabmal des Archimedes liegt, das wir mit der gleichen Eintrittskarte besichtigen könnten. Er würde uns dorthin bringen und in 20 Min nach Nafplio zurück, für 20,-€. Diesem Angebot könnten wir nicht widerstehen, schon wegen der Hitze.
Außerdem hatten wir eine kurzweilige Fahrt mit guten Infos. Da in Nafplio quasi die Wiege Griechenlands steht, fahren alle griechischen Eltern mit ihren Kindern dorthin, um ihnen diesen bedeutenden Platz zu zeigen, Schulklassen, Jugendgruppen und viele mehr. Das halbe Jahr leben die Menschen vom Tourismus und im Herbst und Winter kümmert man sich um seine Orangen- und Olivenhaine. Das führt zu bescheidenem Wohlstand. Die Gegend ist reich gesegnet mit Geschichte, Kultur, Bergen und Meer. Unsere Fahrt ging vorbei an Tiryns, einer weiteren mykenischen Burg, ebenfalls Weltkulturerbe.
Der nette Fahrer hat uns schließlich zur Palamidi Festung gefahren, so dass wir uns den Aufstieg zu den Bastionen mit den 999 Stufen erspart hatten.
Die Anlage ist riesig und wurde mit jeder weiteren Eroberung nach oben ausgebaut, so dass mehrere Bastionen mit atemberaubenden Ausblicken angeschaut werden können.
Ein 360 ○ Panorama lässt Stadt, Hafen, Berge und Meer erblicken, einschließlich kühlender Nachmittagsbrise. Der Abstieg über 999 Stufen war schwindelerregend!
Frank fühlte sich danach so frisch, dass er einem irischen Segler den Generator richtig anschloß und die eine oder andere Baustelle offenkundig machte. Natürlich wollte er für diese Hilfe kein Geld, so dass wir zu einem netten Abendessen vom irischen Pärchen Charles und Denise eingeladen wurden. Wieder einmal ein Paar mit toller Vita kennengelernt.
Am nächsten Morgen bin ich zum Markt gegangen. Ich liebe die Atmosphäre, in die man eintauchen kann.
Heute Morgen gab es ein gemeinsames Frühstück mit den Iren, eigentlich wollten wir danach gleich ablegen, doch es tat sich bei Charles eine weitere Baustelle auf, so dass Frank nochmals 1 Stunde bei den Iren war und ich in der Zwischenzeit Wäsche wusch.
Nun sitzen wir in einer Loungebar bei frisch gepresstem Orangensaft und genießen den Sonntag. Morgen geht es zurück durch den argolischen Golf Richtung Porto Cheli.
Genießt den Sonntag, wo immer Ihr seid! Kalimera!