Nein, ich oder besser wir, bedauern nichts. Wir werden oft gefragt, ob das neue Leben besser ist. Anders würde ich sagen, interessanter, vielfältiger, aber besser?
Wir wollten es so und es macht Freude. Wir entdecken viele neue Aspekte von Europa, lernen mehr von diesem Kontinent und erfreuen uns an unserem Status: Schengen-Raum. Was für ein Geschenk!
Das kann man vielleicht nur würdigen, wenn man die Schwierigkeiten der „Ausländer“ kennenlernt. Spätestens nach 180 Tagen für 90 Tage außerhalb sein, das Problem haben wir nicht.
Erfreuen wir uns also an unserer Kultur, Hammer würde ich sagen, das haut sogar den ignorantesten Ingenieur von den Stiefeln. Italien ist so reich an Altertümern, bolleralte Klamotten, da fliegt mehr als nur ein Blech weg. Unfassbar, was hier noch so alles rumsteht. Die alten Griechen haben hier so einiges hinterlassen, die Römer geändert, die Karthager und Normannen ebenso und die Italiener kriegen so langsam alles klein (Scherz), sie bemühen sich nur.
So ein wenig fehlt mir Deutschem das Bewusstsein für die Natur. Kunststoffmüll überall, Mülltrennung gewollt aber nirgends vollzogen, Scheiß auf die Umwelt. Alltag in Italien. Wie im Straßenverkehr, alles kleine Kinder. Linien auf der Straße, Schilder am Rand die da so rumstehen, Ampeln die irgendwelche Farben zeigen, alles Vorschläge, kann man, muss man aber nicht. Macht auch keiner, allenfalls Deutsche, merkt man sofort. Blanke Anarchie und funktioniert trotzdem, so what!
Irgendwie witzig und doch Alltag, also gewöhnen wir uns daran und überholen trotz durchgezogener Linie. Kann ich auch.
Und bei all den Unterschieden zu unserem geordneten (deutschen) Leben, geht und macht Spaß, diese Anarchie. Da kann ich die Italiener verstehen.
Noch ein Nachsatz für die Techniker:
Die Bude schwimmt noch und ist trocken, die Abdichtung der Fenster war erfolgreich, der Motor läuft. Alles auf grün! Der Geräteträger ist beauftragt, die Paneele darauf geordert, lange nix mehr repariert.
Der Plan für 2018 ist überarbeitet, Frühjahr im ionischen Meer, ein Paar Freund treffen, später durch den Kanal von Korinth und wahrscheinlich dann Dodekanes, also Rhodos, Kreta und so. Falls wir früh genug dran sind, gibt’s noch Albanien vorneweg, könnte aber knapp werden. Ein australisches Schiff hier sagt alles: No plans just options.
Ach wie schön. Man kann die Freude die ihr empfindet so richtig aus den Zeilen herauslesen.
Und der Spruch ist klasse.
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