Saisonstart auf Malta

Bis dorthin gab es allerdings noch eine Menge zu erledigen. Nicht nur auf EIRA, das wäre einfach, aber je näher der potentielle Abfahrtstermin rückt, umso nervöser werden unsere Nachbarlieger und denen fällt jeden Tag etwas neues ein was unbedingt noch zu machen ist, der Winter ist ja ach so kurz. Als da wären: Ölfilter und Gasschlauch erneuern, sowie Fettpresse für Wellenlager füllen bei Frank, Gasschläuche erneuern für Norbert, Diverse verhunzte Schrauben ausbohren und eine Halterung des Autopilotmotors aus Aluminium von Hand ausfräsen (1 Tag lang) für Wolfgang.

Arbeitsplatz

Fast schon fertig

Anode am Propeller wechseln und die erst mal vom Grund wieder heraufholen bei Robin und viele, viele andere Kleinigkeiten mehr. Unter anderem den Impeller von Zicke erneuern, der war komplett hinüber.

Auseinander bekomme ich alles

Beim Zusammenbau gab es tatkräftige Hilfe

Final habe ich dann noch unseren Propeller nebst kompletten Rumpf gereinigt (im Hafen, würg!).

Reinigungsequipment für hartnäckige Mupfeln

Eva hat natürlich die Vorräte aufgefüllt, sodass EIRA wieder richtig satt im Wasser liegt. Ich, Eva, proviantiere gerne in Licata denn die Wege sind kurz und einiges, wie Wein und Frizzante, wird direkt ans Boot geliefert. Ob Gemüse, Obst, Trockenobst und Mandeln gibt es kaum irgendwo besser, köstlicher, preiswerter als in Licata. So schleppe ich Mal um Mal diese Köstlichkeiten an Bord. Ob Antipasti oder Kaffeebohnen, Toilettenpapier oder Küchenrollen, alles gebunkert. Was ich vor dem Lossegeln kaufe, muss ich im heißen Sommer nicht schleppen, Frau wird schließlich nicht jünger. Ja, und dann heißt es Abschied nehmen, von lieben Freunden, dem Marina Office und von Licara selbst. Ein letztes Essen im Del Duca mit Janet, Heinz, Ilona und Andreas, ein letztes Eis im Dolce Vita und dann fällt die Mooring ins Wasser, Leinen los und auf geht’s.

Am Tag der Arbeit brechen wir zeitig auf und segeln nach Malta in die Mellieha Bay, hauen den Anker raus und bleiben dort erst mal 3 Tage, der Wind blies doch recht heftig.

EIRA unter Vollzeug, gegen Ende mit 7 Knoten

Gestresster Skipper bei der Überfahrt

Witzigerweise stand eine 1 m hohe Grunddünung entgegengesetzt zur Windrichtung in die Bucht, hatte ich überhaupt nicht auf dem Schirm.

Erster Ankerplatz

War auszuhalten und bringt gleich mal die richtigen Schwingungen. Donnerstags haben wir in die nördliche Bucht von Valetta verholt und liegen nun an privaten Moorings vorne und hinten festgetüdelt und das Ganze für lau, nicht schlecht und mitten im Geschehen.

Mooringplatz neben YOKO

Wunderschöne Marineshops und Angelläden hier für die Buben, Schuhgeschäfte und Waschsalons für die Mädels, Restaurants, Lidl, Decathlon, Intersport und so weiter und so fort. Freitag Abend gab es Hasen in einem kuscheligen maltesischen Restaurant, Ill-Merill, mit Ilona und Andreas und heute am Sonntag wird es für uns, die Crews der YOKO und EIRA erneut maltesische Küche geben, erweitert um Elena und Arjan, gute Bekannte aus unserer Zeit in Licata.

Vorglühen zur happy hour

Montag wollen wir mal zu einem Händler für Dinghis (Highfield), denn obwohl ich unseren kleinen Tender wiederholt geklebt hatte, erweist er sich nach wie vor als leicht inkontinent. So praktisch die Falterei der Gummiwutz ist, so wenig widerstandsfähig ist das verwendete Material in der Sonne des Mittelmeeres. Mal sehen, ich neige zu einem Rib mit Aluboden, das könnten wir über Nacht an unseren Davids aufholen und müssen es nicht ständig auf das Vorschiff legen, zudem wäre es ca. 10 kg leichter, auch kein schlechtes Argument.

Wie immer ist alles auf der Insel mit öffentlichen Bussen erreichbar (2 € pro Kopf für 2 Stunden) egal wohin und wie oft umgestiegen wird. Natürlich gibt es auch Tages,-Wochen,- Monatspässe. Kein schlechtes Konzept und gut frequentiert. Es gibt hier nur eine Gesellschaft und die Insel ist verhältnismäßig klein, andererseits kann man alles skalieren, das eigentliche Problem ist eher man muss es auch wollen. Fortschrittlich sind die Malteser und umweltbewusst. Im Gegensatz zu Sizilien ist hier alles propper und sauber. Seit diesem Jahr gibt es ein Mehrwegsystem für Flaschen, gestern bei Lidl war der Andrang an den Rücknahmestationen entsprechend lang.

Abendstimmung in Valetta

Ciao amici

Eva und Frank